Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (11.04.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 4/11/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript

Mit Christine Tönige, Frenkenberger im Studio, guten Abend.

Rendi, DOSCO-Ziel und Babler im Rennen um den SPÖ-Vorsitz gehen aus 73 Bewerbungen

drei Kandidaten hervor.

Vor einer langen Krise für die Weltwirtschaft warnt der IWF und senkt die Wachstumsprognose.

Ende der Tapperparty, der Frischhaltedosenhersteller, steckt tief in der Krise.

Außerdem in Israel bleibt er vom Regierungschef gefeuerte Verteidigungsminister nun doch im

Amt.

Mit der Forderung nach 35 Prozent mehr Gehalt sind in England Ärztinnen und Ärzte des

öffentlichen Gesundheitssystems in einen viertägigen Streik getreten.

Und mit künstlicher Intelligenz geschaffen, eine virtuelle Nachrichtensprecherin präsentiert

künftig Online-Nachrichten für Kuwait.

Menschen gemacht ist die Wetterprognose.

Michael Mattern, bitte.

In den nächsten Stunden können noch verbreitet Regenschauer durchziehen, dann gingen sie

allmählich weitgehend ab.

Nur im Westen beginnt es nach Mitternacht erneut zu regnen.

Die Temperaturen sinken auf plus 7 bis minus 3 Grad.

Borgendienstag überwiegen die Wolken, die Sonne zeigt sich meist nur vorübergehend,

am längsten am Vormittag ganz im Osten.

Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich kann es zeitweise ein wenig regnen, oberhalb

von 1200 bis 2000 Meter schneien, meist ist es aber trocken.

Bei leicht vönigem Südwesthünd erreichen die Temperaturen milde 11 bis 19 Grad.

Da waren es nur noch drei.

Die Zahl der Anwärterinnen und Anwärter für den SPÖ-Vorsitz hat sich drastisch reduziert.

Knapp zwei Wochen vor der Befragung der Mitglieder hat die Partei heute Details geklärt.

Demnach werden Pamela Rendi-Wagner, Hans-Peter Doskuzil und Andreas Babler auf dem Fragebogen

zur Auswahl stehen.

Alle anderen hätten die Erfordernisse nicht zeitgerecht erbringen können.

Victoria Weidecker.

73 Bewerbungen wurden für die SPÖ-Parteispitze eingereicht, übrig geblieben sind davon

nur die drei bereits Bekannten, sagt der Vorsitzende der Wahlkommission Harikopiz heute.

Sehr viele haben sich ja gar nicht mehr gemeldet.

Und wenn jemand kein Parteimitglied ist, wurde auch entsprechend ausgeschlossen.

Und jene, die nicht 30 Unterschriften beibringern konnten, haben die Voraussetzungen auch nicht dafür.

Damit ist der Fragebogen kürzer als gedacht.

An erster Stelle wird die amtierende Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner stehen,

gefolgt vom bogenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskuzil

und auf Platz drei der 30 Kirchner Bürgermeister Andreas Babler.

An diesen drei Kandidaten können sich die Mitglieder entscheiden,

wem sie präferieren bei dieser Meinungsbefragung.

148.000 SPÖ-Mitglieder sind stimmberechtigt.

Sie können ab 24. April per Post oder Online abstimmen.

Den Zweifel an der Mitgliederbefragung, die vor allem aus dem Doskuzillager kommen,

will die Wahlkommission entgegenwirken.

Neben der Kommission werden auch ein Notar und ein IT-Experte die Befragung begleiten.

Am Schluss der Befragung werden die Mitglieder der Wahlkommission

die eingelagten Fragebögen und die IT-Formen

stichprobenartig mindestens 10% der eingelangten Stimmen handisch überprüfen.

Das Ergebnis der Mitgliederbefragung soll am 22. Mai Abend feststehen.

Kubitz geht davon aus, dass es ein eindeutiges Ergebnis geben wird.

Eindeutig ist eine Stimme mehr, auch.

Dennoch, die Befragung sei nur ein Stimmungsbild und eben keine Wahl.

Randy Wagner und Doskuzill haben aber bereits angekündigt,

dass sie am Parteitag nicht antreten werden,

wenn sie nicht Platz 1 bei der Befragung erreichen.

Babler will dagegen eine Stichwahl.

Der interne Wahlkampf ist jedenfalls bereits eröffnet.

Noch diese Woche starten die zwei Herausforderer von Pamela Randy Wagner

ihre Touren durch Österreich.

Das Sozialministerium will die persönliche Assistenz

für behinderte Menschen neu und einheitlich regeln.

Die Sozialreferenten von Wien, Oberösterreich und der Steiermark

sind mit Kritik daran ausgerückt.

Sie sind dagegen, dass persönliche Assistentinnen angestellt werden müssen.

Der Sozialminister jedoch hält daran fest.

Julia Schmuck.

Man seien täuscht, dass es nicht gelungen ist, eine Richtlinie zu erarbeiten,

die bestehende und gut funktionierende Systeme in den Bundesländern integriert.

Sagen die drei Sozialreferenten in ihrem offenen Brief Wien Stadtrat mit HKSBÖ.

Die Frage ist nicht, sollen die Assistenten angestellt werden oder freie Dienstdienste?

Sondern es geht uns nur darum, beides muss möglich sein.

Außerdem sind viele Fragen offen, so gebe es.

Noch kein Jobprofil, bald würden sich erste berufsrechtliche Fragen stellen, meint Hacker.

Außerdem argumentieren die drei Sozialreferenten,

die Beschäftigten würden an den freien Dienstverhältnissen festhalten wollen.

Dabei berufen sie sich auf eine Umfrage des oberösterreichischen Anbieters persönlicher Assistenz GmbH,

wonach über 80 Prozent der dort Beschäftigten nicht in ein fixes Dienstverhältnis wollen.

Sozialminister Johannes Rauch von den Grünen kann die Forderung,

dass auch freie Dienstverhältnisse weiterhin möglich sein sollen, nicht nachvollziehen.

Es war Jahrzehnte langer Wunsch der Behindertenverbände und der Selbstvertretung der Menschen mit Behinderungen,

da bei der persönlichen Assistenz endlich zu korrekten Anstellungsverhältnissen zu kommen.

Und Rauch weiter.

Es sind Menschen in einem Anstellungsverhältnis, in einem regulären Beschäftigungsverhältnis,

wenn es einfach deutlich besser abgesichert. Sozialversicherungsrechtlich, pensionsrechtlich, unser weiter.

Anders als der oberösterreichische Anbieter geht Rauch davon aus,

dass es künftig attraktiver sein wird, in den Bereich einzusteigen, weil es eben eine bessere Absicherung gebe.

Nächstes Thema Lieferketten, Corona-Krise, Lockdowns und ein im Suez-Kanal feststecken.

Der Frachter Alters hat im vergangenen Jahr zu massiven Lieferschwierigkeiten geführt.

Mittlerweile läuft die globale Logistik in den meisten Bereichen wieder rund.

Verzögerungen gibt es allerdings nach wie vor bei Chips und Medikamenten.

Um Lieferengpässe in Zukunft zu verhindern, muss sich Europa in diesem Bereich neu aufstellen.

Mehr selbst produzieren und Lager aufbauen, berichtet Hannah Sommersacher.

Wer im vergangenen Jahr ein Fahrrad, ein Auto oder eine Waschmaschine kaufen wollte,

musste Geduld aufbringen, Lieferzeiten von mehreren Monaten oder länger waren die Norm.

Jetzt heißt es wieder öfter.

Ihr gewünschter Artikel ist lieferbar.

In den meisten Bereichen laufe die Logistik wieder rund, sagt Transportforscher Sebastian Kummer von der Wirtschaftsunivine.

Die Preise etwa für Seefracht-Container sind auf dem Vorkrisenniveau.

Hier sind wir in der Corona-Krise auf das 6- bis 10-fachen gegangen.

Und heute sehen wir, dass sich das Preiseniveau wieder auf das Vor-Corona-Niveau eingependelt hat.

Lieferprobleme gäbe es aber weiterhin etwa bei Hochleistungsschips und Medikamenten.

Europa müsse sich neu aufstellen, um Lieferprobleme in der Zukunft zu verhindern,

nötig sei es, gezielt Produktion und Lager aufzubauen.

Das aber würde dauernd betont Harald Oberhofer vom Wirtschaftsforschungs-Institut WIFO im Ö1-Mittagsschernal.

Und?

Wenn man das tun möchte, dann muss man auch ehrlich sagen, dass man Geld in die Hand,

wahrscheinlich auch öffentliches Geld in die Hand nehmen muss,

wenn man Produktion beispielsweise von Medikamenten nach Europa zurückbringen möchte,

weil wir halt in den Produktionskosten hier eigentlich keinen Vorteil haben gegenüber Asien.

Würde heute wieder ein Frachter im Suez-Kanal hängen bleiben,

fürchtet Oberhofer eine Wiederholung der Lieferprobleme.

Da geht es dann halt auch um zeitlich befristete Probleme.

Das ist natürlich für die Wirtschaft nicht gut, für die Konsumentinnen sehr mühsam.

Aber Logistikprobleme, die nur ein paar Wochen andauern,

würden nicht dazu führen, dass Unternehmen ihre gesamte Produktions- und Lieferstruktur umbauen.

Angesichts des andauenden Krieges in der Ukraine und der hohen Inflation

geht die Erholung nur sehr langsam vor und starten, die Erholung der Weltwirtschaft.

Heute hat der internationale Währungsfonds eine globale Wachstumsprognose

für dieses Jahr vorgelegt mit gedämpften Aussichten.

2022 hat das globale Wachstum noch 3,4 Prozent betragen.

Heuer wird die Weltwirtschaft langsamer wachsen, als schon gedacht, berichtet aus Washington, in Kopie.

Es sind vor allem die Folgen des Ukraine-Krieges, die Nachweh in der Pandemie

und die hohen Verbraucherpreise, die auf der Wirtschaft lasten.

Für heuer prognosizierter internationale Währungsfonds daher nur 2,8 Prozent Weltwirtschaftswachstum.

3 Prozent sollen es im kommenden Jahr werden, so IWF-Chef Ökonom Pierre Olivier Gorincha.

Global growth will bottom out at 2,8 Prozent this year, before rising modestly to 3 percent next year.

Der IWF-Chef Ökonom sagt, es steht eine riskante Phase bevor,

da das Wirtschaftswachstum historisch niedrig bleibt, finanzielle Risiken zunehmen

und die Inflation noch nicht die entscheidende Wende genommen hat.

Will therefore entering a tricky phase, during which economy growth remains low by historical standards,

financial risks have increased, yet inflation has not decisively turned the corner.

Laut IWF gibt es erhebliche Risiken, die eine wirtschaftliche Erholung gefährden,

die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor haben gezeigt, wie fragil die Situation ist.

Österreichs Vertreter im IWF Christian News sagt,

der IWF sieht die Weltwirtschaft auf einem langen und steinigen Fahrt für die nächsten Jahre.

Für Österreich prognostiziert der IWF ein Wachstum von 0,4 Prozent im laufenden Jahr

und von 1,1 Prozent im kommenden Jahr.

Maßgeblich für diese deutlich niedrige Wachstumsrate in Österreich

sind stark rückläufige private Investitionen aufgrund der Zinserhöhung der EZB.

Die meisten Industriestaaten werden laut IWF-Fener Rezession entgehen.

Eine Ausnahme bildet Deutschland, wo die Wirtschaft treuer sogar leicht schrumpfen dürfte.

In Italien hat der Ministerrat vor Kurzem den Notstand in der Migrantenkrise beschlossen,

wegen der starken Migrationsbewegungen über das Osterwochenende.

Der Notstand ist vor allem mit mehr Geld verbunden, berichtet aus Italien Cornelia Wospanik.

3.000 Menschen in den letzten drei Tagen in Italien

kommandiert seit um 300 Prozent mehr Menschen über das Meer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wieder einmal ist das Erstaufnahmezentrum in Lampedusa heillos überbelegt.

Auf Antrag des Ministers für den Süden und Zivilschutzchefs Nelou Musomeci

kommt jetzt der Notstand, und zwar national.

Denn so können es nicht weitergehen.

Der Notstand soll auf ein halbes Jahr beschränkt sein und in einem ersten Schritt 5 Millionen Euro freimachen.

Er bedeutet aber auch schnelleres Vorgehen.

So will Innenminister Mathieu Piantedosi Abschiebezentren in jeder Region errichten.

Auch im Innenministerium wird heute über weitere Maßnahmen beraten.

Österreich will die Grenzkontrollen zu den Schengenstaaten Ungarn und Slowenien verlängern.

Um weitere sechs Monate, das hat Innenminister Karna heute im Ü1-Morgensjournal angekündigt.

Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes

dürften die Kontrollen allerdings gegen die Schengenregeln verstoßen.

Jetzt hat sich auch die EU-Kommission dazu geäußert.

Aus Brüssel berichtet Benedikt Feichtner.

Grenzkontrollen zwischen Schengenländern sind möglich,

wenn eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Ordnung vorliegt.

Der Europäische Gerichtshof hat allerdings bereits vor einem Jahr festgestellt,

dass Österreich diese ernsthafte Bedrohung nicht nachweisen kann und das seit 2017.

Zur neuerlichen Verlängerung der Grenzkontrollen sagt heute eine Sprecherin der EU-Kommission.

Unsere Position ist klar.

Grenzkontrollen müssen die Ausnahme bleiben, zeitlich begrenzt sein

und nur als letztes Mittel eingesetzt werden.

Noch werde das Urteil des Europäischen Gerichtshofs überprüft.

Nach erfolgter Prüfung könnte Österreich ein Vertragsverletzungsverfahren drohen.

Gleich 18.00 Uhr, der Frisch-Haltedosen-Hersteller Tapperweyer steckt in der Krise.

Die Haushaltsartikel des US-Herstellers finden kaum noch Absatz.

Nach eigenen Angaben geht es dem Unternehmen das Geld aus.

An der Börse ist der Aktienkurs in der Folge um 49% abgestürzt.

Volker Obermeier.

Der Umsatz auf Talfahrt unter dem Strich mehr als 35 Millionen US-Dollar verlust.

Tapperweyer versucht nun, mit Hilfe von Sanierern und Investoren zu überleben.

Die Firma aus Orlando, Florida hat nach dem Zweiten Weltkrieg mit Frischhaltebehältern

und sogenannten Tapperpartys die Haushaltswelt revolutioniert.

Die bunten Schaden wurden weltweit zu klassikern.

Das Konzept des Direktverkaufs über Beraterinnen und Berater kopiert.

Zahlreiche günstigere Hersteller sowie der Online-Handel hatten dem Unternehmer

zuletzt stark zugesetzt.

Tapperweyer ist das sehr spät in den Verkauf bei Internet eingestiegen.

Analysen zufolge nimmt außerdem die Nachfrage bei Küchenartikel ab

und die Marke habe Schwierigkeiten bei jungen Menschen zu Punkten.

Vor zwei Wochen abgesetzt, jetzt wieder Verteidigungsminister in Israel,

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Rauswurf seines Verteidigungsministers

rückgängig gemacht.

Er hatte Joao Afgalant vor zwei Wochen abgesetzt,

nachdem der Netanyahus umstrittene Justizreform kritisiert hatte.

Mehr von Tim Kupal in Israel.

Regierungschef Benjamin Netanyahu steht unter Druck.

Das sieht man.

Bei der abendlichen TV-Ansprache steht der Hemdkragen über dem SAKO weg.

Früher undenkbar.

Eine Kehrtwende auch in seiner Rede,

der von ihm persönlich gefeuerte Verteidigungsminister Joao Afgalant

wegen seiner Kritik kam.

Sicherheitsrisiko durch die Justizumbaupläne der Regierung

bleibt jetzt doch im Amt.

Ich habe beschlossen, unsere Differenzen hinter uns zu lassen.

Garland bleibt in seinem Amt.

Wir werden weiter gemeinsam für die Sicherheit der israelischen Nation arbeiten.

Für die jüngste Gewalt und Terrorwelle trage nicht er,

sondern israels letzte Regierung die Verantwortung.

Erklärt Netanyahu weiter.

Er wolle jetzt Ruhe und Ordnung wiederherstellen.

Zumindest derzeit glauben das offenbar immer weniger Israelis.

In den Meinungsumfragen liegt Netanyahu mittlerweile deutlich

hinter den Oppositionspolitikern Jair Lapid und Benny Gans.

Weiter nach England, wo seit heute früh erneut 10.000 Assistenzärzte streiken.

Insgesamt vier Tage lang legen sie ihre Arbeit nieder,

um für höhere, gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.

Mit weit reichenden Auswirkungen

100.000 Termine und Operationen müssen abgesagt werden.

Der Protest soll der längste in der Geschichte des britischen Gesundheitssystems sein.

Tausende Jungmediziner versammeln sich am Londoner Trafalgar Square.

Von Applaus und Anerkennung können wir unsere Rechnungen nicht bezahlen,

singen sie und halten Schilder in der Hand.

Etwa mit der Aufschrift Doctor's Deserve Better.

Ärzte haben etwas Besseres verdient.

Konkret fordern sie 35% mehr Gehalt und argumentieren,

dass ihr Reallohn in den letzten 15 Jahren um mehr als ein Viertel gesunken ist.

Die vielen Überstunden, der Personalnotstand, es ist nicht mehr auszuhalten,

sagt diese Gynäkologin.

Einige Kollegen gehen nach Australien, wo sie das doppelte Gehalt bekommen,

sagt dieser Allgemeinmediziner.

Ich verbringe den halben Tag, damit mich bei den Patienten zu entschuldigen,

weil sie stundenlang in der Ambulanz warten.

Die andauernden Streiks des Gesundheitspersonals

setzen dem ohnehin maroden britischen Gesundheitssystem NHS massiv zu.

Die Ärzte Gewerkschaft schätzt, dass in diesen Tagen

hunderttausende Operationen und Termine ausfallen werden.

Die britische Regierung will den Forderungen der Gewerkschaft nicht nachgeben,

die unfair und unrealistisch sind, sagt der Gesundheitsminister.

Eine Einigung ist also vorerst nicht in Sicht.

Europa müsse souveräner und unabhängiger werden.

Diese Forderung kommt von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron,

der seine Vorstellungen am Nachmittag in den Haare in den Niederlanden präsentiert hat.

Gerade die Pandemie und der Angriffskrieg auf die Ukraine habe gezeigt,

dass das bisherige europäische Wirtschaftsmodell überarbeitet werden müsse.

Cornelia Primoz hat Macron's Rede beobachtet.

Auf neutralem Boden, weit weg von Paris, will Emmanuel Macron den europäischen Vordenker geben.

Doch auch ins Nexus-Institut in Den Haar verfolgt in die Kritik an der Pensionsreform,

die er zu Hause durchpeitschen will.

Why did we lost it?

Das Publikum aber überdeckt die Protestrufe mit lautem Applaus,

der Gast aus Paris kann ansetzen.

Die europäische Union und Souveränität,

das galt lange als französische Fantasie als Wunschdenken.

Der Weg ruf an die Pandemie und anschließend der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Wir haben die Abhängigkeit von vielen Produkten während der Pandemie gemerkt,

unsere Partner haben deren Export plötzlich monatelang gestoppt

und jetzt im Krieg entscheidet Russland Energie als Waffe einzusetzen.

Macron nennt Industrie und Energie als wesentliche Bereiche,

in denen Europa unabhängiger werden müsse.

Dabei setzt er auf einen Paradigmenwechsel, die EU brauche eine Industriepolitik.

Das war lange Tabu und verboten in Europa,

denn das bedeutet Marktintervention und genau die brauchen wir,

denn das machen auch unsere Mitbewerber.

Der Paradigmenwechsel endet hier nicht.

Frankreichs Präsident Macron macht sich auch für eine Form von Protektionismus stark,

der müsse für kritische Bereiche gelten.

Wir müssen unsere Interessen schützen, das ist die Verteidigungslinie

dieser offensiven Industriepolitik.

Seine Vorschläge muss er nun seinen europäischen Partnern erklären,

als Zieldatum nennt er Juni.

Sie sind gezählt die Tage des Bären,

der in einem Wald im norditalienischen Trentino einen Jogger getötet hat.

Warum das Tier den 26-jährigen Mann attackiert hat, ist unklar.

Nach dem Vorfall sind Ausbilderungsprojekte erneut in Diskussion geraten.

Die Gegner von Wildtieren fordern die Lockerung der strengen Artenschutzregeln der EU.

Berthe Tomasowicz.

Derzeit leben rund 100 Bären im Trentino.

Regionalpräsident Maurizio Fugatti will das ändern.

Der Rechtspolitiker will die Zahl der Bären auf 50 halbieren,

um so die Koexistenz von Mensch und Tier zu sichern,

sagte in einem Interview mit der italienischen Fernsehstation Rai.

Definieren klar, dass das Projekt, so wie es war,

original 50 Exemplare auf unserem Land war.

Denn das war der Nr. des Exemplars,

für die Konvenz des Mannes.

Braunbären sind in der EU streng geschützt.

Sie dürfen nur in Ausnahmefällen erlegt werden.

Jener tragische Vorfall mit dem Jogger ist so eine Ausnahme.

Bären sind in der Regel scheu und meiden Menschen.

Warum sie zu Problembären werden, da gibt es mehrere Gründe,

sagt Christian Piechler, Bärexperte beim WWF.

Das kann z.B. sein, wenn Bären aktiv immer wieder angefüttert werden.

Es kann auch sein, dass Bären mit jungen Tieren versuchen,

ihre Jungtiere zu verteidigen.

Es kann auch sein, dass ein Bär überrascht wird, weil er gerade frisst.

Solche Vorfälle wie jetzt im Trentinos sind zwar selten,

sind aber doch ein Rückschlag für Wiederansiedlungsprogramme.

Deshalb sollte der Grund genau erforscht werden,

warum es zu dem Unglück gekommen ist, so der Experte.

Künstliche Intelligenz im Vormarsch unser nächstes Thema,

eine computergenerierte Moderatorin,

wird in Zukunft Online-Nachrichten in Kuwait präsentieren.

Kuwait News hat die im Kurzvideo ziemlich echt aussehende,

virtuelle Nachrichtensprecherin heute auf seinem Twitter-Kanal vorgestellt.

Mir von Berina Sophie Meyer.

Ich bin Fetha, so stellt sich die künstliche Moderatorin

in dem Twitter-Video von Kuwait News vor.

Sie schaut aus, wie eine blonde, unverschleierte Frau,

die ihre Haare im Nacken zusammengebunden hat.

In dem 13-sekunden langen Clip erzählt Fetha in klassischem Arabisch,

dass sie die erste Moderatorin in Kuwait sei, die mit künstlicher Intelligenz arbeite.

Dabei schaukelt sie leicht und scheint auch zu atmen.

Sie trägt ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt und einen schwarzen Blazer.

Durch ihr Aussehen, helle Haare, helle Augen,

stehe sie für die vielfältige Bevölkerung des Golf Emirats,

wo auch viele Auswanderer leben,

sowie den Chefredakteur von Kuwait News in Nachrichtenagenturen zitiert.

Die virtuelle Moderatorin soll im Kuwait-Tischen dialektrainiert werden

und künftig die Online-Nachrichten am Twitter-Kanal von Kuwait News moderieren.

In dem kurzen Videoclip fragt Fetha auch,

welche Art von Nachrichten bevorzugen sie, wir wollen ihre Meinung hören.

Neben den Vorteilen, die KI-Anwendungen versprechen,

besteht auch die Sorge, dass sie zu noch mehr Falschinformationen im Internet führen.

Die Pressefreiheit ist in Kuwait stark eingeschränkt,

die Monarchie legt im Ranking von Reporter ohne Grenzen auf Platz 158 von 180.

Auch in China, das noch weiter hinten liegt,

hat die staatliche Nachrichtenagentur schon vor einigen Jahren

einen KI-Moderator vorgestellt.

Noch einmal Kommunikation, absolut abhörsichere Kommunikation,

verspricht die Quantentechnologie.

Anton Zeilinger ist für Forschungen daran im Vorjahr

mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Die Entwicklung geht im Laufschritt weiter.

Forschern der Akademie der Wissenschaften

ist ein aufsehenerregender Versuch gelungen.

Die Quantenkommunikation zwischen Wien und dem Bisamberg in Niederösterreich.

Robert Schäppel.

Die Kommunikation nach Quantenart ist durch die Naturgesetze geschützt

und daher absolut abhörsicher.

Nur entsteht dadurch in der Praxis auch ein Problem.

Denn wenn Informationen über verschränkte Lichtteilchen übertragen wird,

machen sich auch die allerkleinsten Störungen bemerkbar,

also etwa auch die Lichtteilchen der Sonne.

Weswegen man solche Versuche bisher immer in der Nacht durchgeführt hat.

Einem Team um den Physiker Markus Huber

ist nun das Kunststück gelungen,

so eine Quantenübertragung auch bei Sonnenlicht durchzuführen.

Also das ist vielleicht das neue, wir sind jetzt wirklich ins Helle gekommen

und wir haben jetzt auch weitere Ideen,

wie wir da vielleicht bis Mittag und damals

zur 24 Stunden Operation kommen.

Die Technologie befindet sich also an der Schwelle

zur kommerziellen Verwertung.

Eine Firma dafür gibt es bereits gegründet,

wurde sie von Physikern der Akademie der Wissenschaften.

Zur weiteren Meldungen jetzt ins Nachrichtenstudio.

Konstantin Hahn, bitte.

Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine

sind mittlerweile fast 8.500 Zivilisten getötet worden.

Das teilt das Büro des Hochkommissars der UN für Menschenrechte mit.

Mehr als 14.000 Zivilisten sind demnach verletzt worden.

Laut dem Bericht ist aber zu befürchten,

dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher liegen,

weil Informationen aus umkämpften Gebieten noch schwierig zu erhalten sind.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat den Wahlkampf

für die Präsidenten und Parlamentswahlen begonnen.

Er verspricht etwa weitere Lohnerhöhungen und neue Großprojekte,

zum Beispiel eine super Hochgeschwindigkeitszuglinie

zwischen Ankara und Istanbul.

Die türkischen Parlaments- und Präsidentenwahlen finden gleichzeitig

am 14. Mai statt.

Im Bestechungskandal im EU-Parlament darf der belgische Europa-abgeordnete

Marc Tarabella das Gefängnis unter Auflagen verlassen.

Das zuständige Gericht habe entschieden,

dass Tarabella seine Untersuchungsaft mit elektronische Überwachung

in Hausarrest verbringen könne,

teilt die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit.

Ob auch die ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments

Eva Kaili das Gefängnis verlassen darf,

soll sich demnach übermorgen entscheiden.

Bei den Wahlen zur österreichischen Hochschülerinenschaft dürfen

insgesamt neun Listen antreten.

Bei einer Sitzung der Wahlkommission wurden nach Ende der Verbesserungsfrist

neben den sieben bisher feststehenden Gruppierungen

auch noch der Ring freiheitlicher Studenten

sowie die nach Jux-Liste klingende Gruppe Hudefakis Herbert zugelassen.

Die Regierung in Großbritannien will eine Million Raucherinnen und Raucher

mit gratis E-Zigaretten ausstatten,

um sie zum Verzicht auf Tabak zu ermutigen.

Ziel sei es das Land bis 2030 rauchfrei zu machen,

teilt das britische Gesundheitsministerium mit.

Das Programm soll von weiteren Maßnahmen flankiert werden,

etwa von finanziellen Anreizen für Schwangere auf das Rauchen zu verzichten.

Und das Wettermorgen wird wechselnd bewölkt.

Zwischendurch gibt es in vielen Regionen aber auch Sonne.

Von Veralberg bis ins westliche Niederösterreich in die Obersteirmark

und nach Oberkärnten kann es stellenweise regnen.

Die Höchstwettermorgen 10 bis 19 Grad.

Dankeschön, Rainer Blohberger Technik,

Franz-Renner Regie und Christine Tönige-Frenkenberger.

Ihr Journalteam wünscht Ihnen noch einen guten Abend

mit dem Programm von Österreich 1.

Astrid Plank begleitet Sie weiter.

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