Die Dunkelkammer – Der Investigativ-Podcast: #32 Die Falter-"Anzeigenaffäre": Kann man im Falter Berichterstattung kaufen, Florian Klenk?
Michael Nikbakhsh 10/6/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript
Hallo, Michael Nickbarschir, der Host der Dunkelkammer.
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Und jetzt geht's los.
Herzlich willkommen in der Dunkelkammer.
Mein Name ist Michael Nickbarschir, ich bin freier Journalist und beschäftige mich mit
mächtigen Menschen.
Also genauer mit der Dunkelseite der Macht.
Das ist die 32. Ausgabe der Dunkelkammer und heute geht's um die Falter-Anzeigen-Affäre.
Ja, ihr habt richtig gehört, es gibt tatsächlich Vorwürfe gegen die Wiener Staatszeitung Falter
und ihren Chefredakteur und Mitgesellschafter Florian Klink, sie werden der Inseraten-Korruption
bezichtigt.
Der Falter soll von der Stadt Wien und der Arbeiterkammer über die Jahre Millionen Euro
an Anzeigen gelten, erhalten und dafür äußerst wohlwollend über die Wiener SBO berichtet
haben.
So steht es zumindest in einer anonymen Sachverhaltsdarstellung, die einerseits an die WKSDA geschickt
worden ist und andererseits welchen Zufall auch an die Kronenzeitung, die das dann gleich
in Wolle übernommen hat.
Was in dieser Sachverhaltsdarstellung behauptet wird und was das alles mit der ÖVP Inseraten-Affäre
um Sebastian Kurz zu tun hat, das fährt ihr gleich.
Ich mach's jetzt nicht ganz so gerne, aber als Freischaffender musst du halt dann und
wann auch ein bisschen Werbung in eigener Sache machen.
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Vielen Dank dafür.
Falta Affäre verdacht auf untreue Bestechung.
So betitelte die Kronezeitung am 27.
September einen Exklusivbericht über schwere Vorwürfe gegen die Wiener Stadtzeitung Falta
und Florian Klink zwei weitere Artikel folgten.
Die Kronezeitung stützte sich dabei einzig und allein auf eine ihr zugespielte anonyme
Sachverhaltsdarstellung an die WK-S-T-A, da waren viele Behauptungen drin, aber kein
einziger Beleg.
Handwürdig gesehen ist eine anonyme Ansammlung von Behauptungen ohne einen einzigen Beleg
zunächst einmal völlig wertlos.
Dennoch hat es die Krone veröffentlicht und wohlwissend, dass die WK-S-T-A dazu noch
gar kein formelles Verfahren eingeleitet hat.
Als ich das gelesen habe, dachte ich mir, na servus, jetzt wird's noch grimmiger in
Österreich.
Medienrechtlich ist das veröffentlichen anonyme Vorwürfe ohne irgendeinem Beleg für
irgendwas sowieso schon ein Problem, aber medienethisch ist es noch viel schlimmer, denn natürlich
geht's darum mehr.
Die Kronezeitung selbst steckt im ÖVP-Inserraten-Sumpf, da kommen Vorwürfe gegen ein Falta
jetzt nicht ganz umgelegen und nicht nur das, der oder die Verfasser dieser Sachverhaltsdarstellung
haben einen direkten Zusammenhang zur ÖVP-Inserratenerfähre hergestellt.
Ihr erinnert euch, dass Finanzministerium soll einst auf Veranlassung seines damaligen
Generalsekretärs Thomas Schmidt für Millionen Euro Inserate im Boulevard gekauft haben, also
in der Kronezeitung in Österreich und heute.
Und bei diesen Inseraten ging's zumindest zum Teil, das ist die Verdachtslage einzig
oder allein darum, wohlwollende Berichterstattung für Sebastian Kurz zu bekommen.
Und genau hier setzt die Sachverhaltsdarstellung gegen den Falta an, denn wenn die Wecker
ist da wegen mutmaßlicher ÖVP-Inserraten-Korruption bei der Kronezeitung ermittelt, dann muss
sie das eben auch beim Falta machen, der bekommt nämlich überproportional viel Anzeigengeld
von der Statuen- und Arbeiterkammer und dafür schreiben sie dann dort eben nicht über die
Wiener SBO oder generell das rote Wien, sind ja schließlich auch alles Linke dort.
Ja, das ist zu im Wesentlichen die Kernaussage dieser Sachverhaltsdarstellung, aber was
ist da jetzt wirklich los?
Darüber habe ich mit einem Mann gesprochen, mit dem ich erst kürzlich in der Dunkelkammer
über die Pressefreiheit gesprochen habe, Florian Klenk.
Ja, bei mir in der Dunkelkammer begrüße ich jetzt wieder Florian Klenk, wir haben erst
vor einigen Wochen miteinander geredet.
Hallo Florian.
Hallo.
Florian, kann man im Falta Berichterstattung kaufen?
Nein.
Was für eine Frage, du kannst im Falta Inserrat kaufen, außer du bist sexistisch und rassistisch,
das würden wir nicht annehmen, aber Berichterstattung kannst du nicht kaufen.
Da würden wir nämlich nicht nur unmoralisch, sondern vor allem auch unökonomisch handeln,
weil wenn die Leute draufkehmen, dass man bei uns Berichterstattung kaufen kann, dann
würden wir wahrscheinlich zwei Drittel unserer Abonnenten verlieren und die finanzieren
im wesentlichen Fall da.
Jetzt gibt es Leute, die der Meinung sind, das ginge, diese Leute haben sich hingesetzt
und eine anonyme Sachverhaltsdarstellung an die WKSDA geschrieben, die ziemlich zeitlich
offenbar auch bei der Kronenzeitung gelandet ist, da wird genau dieser Vorwurf erhoben.
Genau, da wird herumgerechnet und Zahlenspielerei gemacht, diese Anzeige ist gar nicht so anonymen,
glaube ich, wenn man sie genau liest, merkt man, dass die Anzeige jemand geschrieben
hat, der über sehr gutes sogenanntes Staatsanwaltsdeutsch verfügt, man nennt das im Juristen
Chagot Erlassdeutsch, das lernt man zum Beispiel bei einer Generalpogaratur oder bei Oberbehörden,
das ist so ein Deutsch, das eigentlich die Staatsanwälte so korrigierend begleitet, da
steht dann drinnen der tenorierte Sachverhalt, der unter ON 3621 tenorierte Sachverhalt erfüllt
den Tatbestand der Unreise, also das ist sehr gespeitst formuliert, ich kann mir ungefähr
vorstellen, wer früher bei der Generalpogaratur gearbeitet hat und jetzt in einer Anwaltskanzlei
arbeitet, das können sich jetzt die Insider denken, also ich glaube, das kommt sozusagen
aus dem Umfeld der Beschuldigten und da drinnen wird sozusagen hin und her gerechnet, dass
wir Heuer 200.000 Euro an Inseraten bekommen haben von der öffentlichen Hand und das sei
sozusagen ein Indiz dafür, dass wir käuflich sind. Ist natürlich Quatsch zum Vergleich,
die Dichans haben allein Heuer schon 10 Millionen Euro bekommen und ob sie käuflich sind oder nicht,
klärt ja gerade die Weckeresprache. Dass du die Dichans an dieser Stelle ins Spiel bringst,
ist insofern wichtig, als diese Sachverhaltsdarstellung einen unmittelbaren Konex zu der Inseratenaffäre
rund um Sebastian Kurz und den Boulevard herstellt. Da heißt es im Wesentlichen, die Weckeresprache
mittelt hier wegen Anzeigenkorruption, naja, also wenn das beim Kurz- und Umgebungsstraf war,
ist, dann muss es ja wohl beim Falter auch strafbar sein, weil? Genau, der Vorwurf lautet
sozusagen, wir würden statuintfeuerlich berichten und viel zu viele Inserate der Statuen bekommen.
Erstens berichten wir gar nicht statuintfeuerlich, aber das muss ich auch nicht groß bedrohen,
das kann man einfach nachlesen und wir bekommen auch gar nicht überproportional viel Inserate im
Vergleich zur Kronenzeitung. Im Gegenteil, wir würden sogar, aber auf das Spiel lassen wir uns
nicht ein, ungefähr nur ein Drittel der Inserate bekommen, dass die Kronenzeitung bekommen würde,
wenn sie die Reichweite des Falter hätte. Aber worum geht es da eigentlich? In dieser Anzeige
sie ist faksimiliert, Ausschnitte aus dem Dichernakt, Ausschnitte aus dem Kurzakt, also die Anzeige muss
jemand geschrieben hat, der Zugang hat zu diesem Akt und zwar sind das Ausschnitte, die öffentlich
noch nicht thematisiert wurden. Und meine Vermutung ist, dass hier zwei Dinge gemacht werden. Erstens
wird jenes Medium, das sehr ausführlich über die Inseratenkorruption der Kronenzeitung berichtet
hat, nämlich der Falter, einmal eine Dreck beworfen, so nach dem Motto ihr seid ihr auch korrupt. Das
kennen wir ja schon, dieses Dreck werfen, das hat man auch schon gegen die Wirtschafts- und
Korruptionsstaatsanwaltschafts gemacht, wo man einem Staatsanwalt vorgeworfen hat, der würde
sozusagen die Akten bei mir über das Gartentürdl werfen und quasi mehr Inhalte stecken. Also man
tut die, die über Korruption schreiben und recherchieren, als korrupt darstellen, Punkt 1.
Und Punkt 2, das hat mich einen Verteidiger aufmerksam gemacht, ist das ein sehr geschickter
Trick der Litigation PR, also der Kommunikation im Strafverfahren. Denn was will man erreichen?
Das letztlich das Oberlandesgericht feststellt, dass der Falter keine Inseratenkorruption gemacht
hat, weil nämlich das Zahlen von Anzeigen für ein Medium, das angeblich freundlich über die
SPÖ berichtet, keine Korruption darstellt. Und ich sehe schon, Sebastian Kurz oder die Dichans mit
dieser Entscheidung wacheln und sagen, hier seht ihr, das Oberlandesgericht hat festgestellt, wenn
eine Stadt oder die öffentliche Hand Inserate zahlt und es gibt in dem Medium freundliche Berichte,
dann ist das nicht strafbar. Also muss das auch für uns gelten. Also sie bereiten sozusagen schon eine
möglicherweise eine Gegenoffensive vor, mit so einem plumpen Trick. Das würde tatsächlich eine Art
Priorität schaffen, wenngleich man ja doch festhalten muss, dass es in der Inseratenaffäre
kurz durch eine ganze Menge von Indizien gibt. Es gibt Chats, es gibt Zeugenaussagen, da ist einiges
zusammengekommen, es gab auch Hausdurchsuchungen. Soweit jetzt die Vorwürfe in dieser Safer-Als-
Darstellung betrifft, gibt es nichts davon? Es gibt einfach nur die Behauptung, dass es so ist?
Genau, es gibt, das ist ein großer Unterschied. Im Fall Dichand gibt es einmal ein Geständnis. Und
so ein Geständnis desjenigen, der gesagt hat, ich habe das bezahlt. Ein Geständnis des Generalsekretärs,
des Finanzministeriums, des Herrn Thomas Schmidt, der belastet sich einmal selber. Und er sagt,
ich habe nicht nur sinnlos Inserate freigemacht, ich habe das auch im Auftrag von Sebastian Kurz
gemacht. Das sagt er mal aus und belastet sich. Er sagt, das ist beschuldigter aus,
da kann er theoretisch lügen. Also er muss das beschuldigen, nicht die Wahrheit sagen. Er sagt,
das aber aus, um Kronzeuge zu werden. Und wenn man ihn bei einer Kronzeugenaussage, der Lüge
überführt, ist der Kronzeugenstatus weg. Dann ist daher, Thomas Schmidt in großen Problemen,
wird ein Traum in meine langjährige Haftstrafe. Das heißt, der Schmidt muss schauen, dass er nur
die Wahrheit sagt. Und Schmidt belastet sich auch in vielen anderen Dingen selbst. So, jetzt geht
die Weckerist ja her und sagt, wir wollen das überprüfen, ob das stimmt. Und schauen wir mal,
gibt es Chats, gibt es irgendwelche anderen Kommunikationen, E-Mails, gibt es andere Zeugen,
die das aussagen. Und da hat die Weckerist ja tatsächlich Dinge gefunden. Sie hat zum Beispiel
den ehemaligen Kronikchef oder Österreich-Ressortschef, den Thomas Schrems einvernommen, der das,
was der Schmidt sagt, im Wesentlichen bestätigt. Nämlich, dass man Inserenten gegenüber wohlwollend
war. Man hat sich angeschaut, welche Inserate sind im Finanzministerium eigentlich freigegeben worden
und von wem? Und es darf gekommen, dass Inserate gezahlt worden sind, an kleine Produkte aus dem
Hause Dichern, die kein Mensch liest und wo man sich die Frage stellt, warum dort eigentlich das
Finanzministerium inserieren sollte. Und wir dürfen nicht vergessen, wir haben ja noch den
Komplex Felner, also die ganze Österreich-Kiste, wo wir wirklich sehr dezidierte Chats haben. Ich
erinnere nur an den Chats für Zahltschaft an. Ich liebe das und wo Felner dann zurück schreibt,
dass er sich persönlich kümmern wird, dass er eine Doppelseite macht. Also die Weckerist der versucht
hier akribisch nachzuweisen oder zu überprüfen, ob das, was Schmidt sagt, stimmt oder nicht. Also
man geht hier nicht nur vom Schmidt aus. Und das über das berichten wir. Warum? Weil wir Akten
Einsicht bekommen über Anwälte, die uns genau diese Akten zur Verfügung stellen und wir können
sozusagen über diesen Verfahrensstand berichten. Nicht darüber, ob sie schuldig sind oder nicht,
das muss das Gericht bewerten, sondern welche Fakten, welche Chats, welche Mails, welche
Zahlungsflüsse darlegen. Und das geht den Dicherns wahnsinnig auf die Nerven und das geht der ÖVP
wahnsinnig auf die Nerven. Darum haben sie auch versucht ein Zitierverbot zu erwirken. Und weil
das nicht gelingt, versuchen sie eben offensichtlich, das ist jetzt mein Verdacht, den spreche ich jetzt
einmal da einfach so in dieses Mikro, versuchen offensichtlich, sagen wir mal, Verbündete dieser
beschuldigten Trek auf uns zu werfen und die Kronenzeitung schleudert diesen Trek sozusagen in
unsere Richtung, produziert dann so kleine Memes fürs Internet, so kleine Montagen, wo man mein
Foto hineinpickt und drüber sozusagen eine Schlagzeile und die besonders stepperten im Netz, die
sich nicht auskennen, teilen das dann und dann kochen ÖVP-Politiker und scheren das und so wird
man halt langsam sozusagen hineingezogen in diesen Studel. Man kennt das eigentlich bis jetzt nur
aus Budapest. Du hast Thomas Schrems zitiert, der hat bei einer Einvernahme aus Zeuge gesagt, ich
zitiere, wenn es ums Geld geht, das beherrschen übrigens auch die Wiener Rotengut. Das System ist
das Gleiche oder es ist die Türkeisen viel perfider und ausgereifter anwenden. Genau, diesen Satz
zum Beispiel, da wirft man mir in der anonymen Anzeige vor, dass ich diesen Satz nicht zitiert
hätte, also dass ich die Roten geschont hätte, dass ich den Teil der Schremsaussage unter den
Tisch habe fallen lassen. Das ist aber falsch, da braucht man einfach nur Thomas Schrems Falter
googeln und dann findet man ein Interview mit dem Thomas Schrems, wo genau das im Falter sagt und
dieses Interview war der Anlass, dass der Thomas Schrems von der WKSDA überhaupt gefragt wurde.
Also auch das zeigt diese kleinen Miesentricks. Man verwendet zum Beispiel auch einen Tweet,
den ich geschrieben habe. Ich habe mir einen Tweet einmal geschrieben, singemäß natürlich
werden in Sarate gegen positive Berichterstattung geteilt, wer das bestreitet, lebt hinter dem
Mond. Das habe ich tatsächlich getwittert und dieser Tweet wird in der Anzeige so ein bisschen
dargestellt wie ein Chat, als hätte ich der Stadt Wien sozusagen gesagt, natürlich können
wir dienen. Was habe ich aber wirklich gemacht? Dieser Tweet war eine Antwort auf den Daniel
Cup. Der Daniel Cup ist der PR-Mann vom Dimitri Virtas. Das ist der Verbindungsmann der Ukraine
zur russischen Mafia. Das schreibt zumindest die Catherine Belken. Und diesen Screenshot hat man
hinein montiert in die Anzeige, um so zu tun, als hätte ich die Stadt Wien gemeint. In Wirklichkeit
habe ich die Kronenzeitung kritisiert. Ich habe nämlich an dem Tag, als der Sebastian Kurz die
Inseratenfälle begonnen hat gegen den Sebastian Kurz, hat die Kronenzeitung am Cover gehabt,
dass der Salzburger Landeshauptmann geimpft wurde. Und ich habe gesagt, das ist aber sehr komisch und
daran sieht man, wie die Kronenzeitung sozusagen über den Kurz berichtet. An dem Tag, als die ganze
Welt über den Sebastian Kurz berichtet hat, dass da eine Ermittlung stattfindet, gibt die Kronenzeitung
aufs Titelplatten in Salzburger Landeshauptmann beim Impfen. Und da habe ich gesagt, das sieht
sozusagen, wie man offensichtlich Berichterstattung kaufen kann. Ich komme nochmal zum Schrems zurück.
Der hat in seiner Aussage auch gesagt, wir haben mal eine Tage lang eine Kampagne gegen Wiener
Wohnen gefahren, weil es da ganz grobe Missstände gab in alle möglichen Richtungen. Das kam bei den
Lesern unglaublich gut an. Wir bekamen hunderte Zuschriften. Es war breiten wirksam. Gutes Thema
nach drei oder vier Tagen kam der Junge zu mir ins Büro und hat gesagt, Herr Schrems, die Geschichten
sind alles sehr schön. Aber jetzt ist Schluss, weil die Stadt Wien schaltet bei uns in Serrate um 400.000
Euro. Gemeint die Kronenzeitung. Frage jetzt nochmal an dich. Bei euch ruft die Stadt Wien nicht an und sagt,
bitte danke. Bei uns ruft hin und wieder die Stadt Wien an in Form des Pressesprechers der Stadt Wien,
das Raffel Sternfeld. Und der sagt dann, wenn ihm irgendwas nicht gefallen hat, das sagt ja,
der Artikel gefällt man nicht oder da habt ihr was falsch gemacht oder er bringt sozusagen die Sichtweise
der Stadt Wiener hin. Aber es ist mir in, jetzt bin ich seit 1997 beim Falter seit 98 angestellt mit
einer kurzen Unterbeichung, noch kein einziges Mal passiert, dass mich irgendjemand angerufen hat
und gesagt hat, wenn ihr das schreibt, kriegt ihr keine Inserate mehr. Ist auch anhand des
Inseratenvolumens, dass wir überhaupt von der Stadt Wien kriegen, dass nämlich entgegen der
Mitteilungen der anderen mit den relativ Bescheiden ist, wenn man es mit anderen vergleicht, wäre
uns auch wurscht. Weil nochmal, in dem Moment, wo jemand uns nachweisen könnte, stellt mal vor,
es würde mich jemand aufnehmen, wo ich so einen Deal mache, ist meine Zeitung tot. Wir leben
davon, dass wir das genau nicht machen, ähnlich das Profil für das du gearbeitet hast. Das,
das funktioniert so nicht. Und es funktioniert nicht, dass man über Inseratene Tas in Qualitätsblättern
Einfluss nimmt. Das können sich wahrscheinlich die Leute in den Vulva-Blättern, die ja teilweise
gratis aufliegen, die von der Werbung leben. Heute hat ja keinen einzigen Abonnenten, heute hat
keinen einzigen Menschen, der für das Blatt bezahlt. Die brauchen Inseratene, die brauchen massiv
Inserate in der öffentlichen Hand. Allein heute hat im heurigen Jahr, im heurigen halb Jahr,
drei Millionen Euro an Inseraten der öffentlichen Hand bekommen. Drei Millionen. Damit kann ich
drei Jahre lang die Falterredaktion führen und investigative Recherchen machen. Und die
können sich das ausnahmsichtlich nicht vorstellen. Man muss noch eins sagen zu dieser Aussage
vom Schremstierter Dichandt beschritten. Die habe ich ihm am 13. Juni 2021, habe ich ihm diese
Aussage vorgehalten. Und Herr Dichandt hat geschrieben, ich bedanke mich für Ihre Nachfrage, wann soll
das überhaupt gewesen sein, vor 15 eventuell vor 20 Jahren. Die geschilderte Szene hat wohl nie
stattgefunden, jedenfalls nicht mit mehr mit fremlichen Größen Christoph Dichandt. Also mir
den rechtlich korrektweise müssen wir sagen, Christoph Dichandt hat diese Szene, die Herr Schremstier
Schildert bestritten hat. Vielleicht noch ein Hinweis zur Anzeigenkorruption an sich,
worum es da eigentlich geht. Es geht jetzt nicht um die Frage, ob die öffentliche Hand überhaupt
inserieren darf oder nicht, weil das darf sich selbstverständlich. Es geht um die Frage, ob
im Zusammenhang mit diesen Inseraten Gegenleistungen einhergehen. Und diese Gegenleistungen in einer
Zeitung können sein, dass man, wie es die Verdacht sagen, der Kauserkurz ist, einen Kandidaten im
Wahlkampf quasi hochgejubelt hat. Sie kann aber auch darin bestehen, dass man kritische Berichterstattung
unterlässt oder auf kleinsten Raum redimensioniert, damit es nicht mehr so auffällt. Ja, wobei man
im Fall Dichandt noch einen Vorwurf macht, nämlich, dass sich Ewa Dichandt ein besonders
stifterfreundliches Stiftungsgesetz gewünscht habe. Also in dem Fall soll der Deal, das sagt
jetzt Thomas Schmidau, so gelautet haben, die Dichandts wollen ein Gesetz, das das Vermögen
der Dichandts schützt. Irgendwenn sein Vermögen das Maß gebe, mit öffentlichen Geldern aufgebaut
wurde. Jeder kann sich das am Instagram Channel von Frau Dichandt anschauen. Die Kunstsamlungen,
die sie da hat und die vielen Reichtümer, die sie zur Schau stellt, ganz freiwillig,
und dass sie sozusagen diese Stiftung, die Stiftung schützen möchte und dafür unterstützt sie den
Sebastian Kurz. Das heißt, der Vorwurf, der gegen die Fällen ausgelautet hat, war ja, ihr
gebt uns Inserate und dafür krollen wir dem Kurz des Godel. Also ein Amtsgeschäft begangen
durch Thomas Schmid, nämlich Bezahlung von Inseraten und ein Geldwert der Vorteil, nämlich
positive Berichterstattung für Sebastian Kurz. Das war der Vorwurf gegen die Fällen aus. Die Fällen
aus bestreiten diesen Vorwurf, ganz vehement, aber Thomas Schmid gesteht ihn. So, der Vorwurf
gegen die Dichandts lautet nicht nur, wir zahlen euch Inserate, damit ihr dem Sebastian Kurz das
Godel krollt oder das ja unangenehme Berichterstattung von ihm weghält, sondern wir geben euch auch
ein positives Gesetz oder verhindern ein strenges Gesetz und dafür unterstützt ihr uns. Das ist
das, was der Thomas Schmid, der Eva Dichand vorwirft und die Eva Dichand bestreitet das. Und das ist
jetzt nicht mehr einfach nur Inserate zahlen, sondern das ist das, was man im anglaues sächsischen
Raum Cash for Law nennt, also Geld für Gesetze. Und das macht den Dichands gerade ziemliche
Probleme und sie schätzen, glaube ich, die Sache auch ziemlich falsch ein momentan, weil es ja eben
einen Grund zeigen gibt, der das gesteht und über den muss man jetzt mal drüber springen und
sagen, der lügt. Und das wird offensichtlich schwieriger, als man denkt. Abschließend noch eine
Wahrnehmung, der ist ja rund um die sogenannte Falteranzeigenaffäre auf X oder Twitter oder
wie man das jetzt heißt, nicht nur liebe entgegengeschwappt. Da gab es auch Leute, die gesagt haben,
na gut, aber jetzt gestarte mir scheiß ich nicht so an, du teilst dir selber auch immer so hart aus
und im Bereich der Verdachtsberichterstattung warst du auch nicht immer zimperlich. Also was solls?
Jetzt merkst du halt, wie sich das anfühlt, wenn sich das Gegenein anwendet. Was sagst du denn?
Das ist ein besonders dummer Vorwurf, weil er zwei Dinge vermischt. Selbstverständlich kann eine
anonyme Anzeige der Beginn einer Recherche sein. Also wenn ich ein anonymes Schreiben kriege und
da drin stehen einige Fakten, erinnern wir uns zum Beispiel an die anzeige der Casinosaffäre. Das
war eine, die diese ganze Ermittlung gegen die Novomatik und gegen die Casinos überhaupt
ausgelöst hat. Die ganze Handybeschlagnahme. Das war auch eine anonyme Anzeige, nur da
drinnen sind ganz viele Details gestanden, ganz viele überprüfbare Fakten und die
Ermittler sind hergegangen und gesagt, aufgrund dieser anonymen Anzeige erleiden wir mal den
Verfahren ein und schauen nochmal nach, ob das, was da drin steht, stimmt. Und natürlich könnte
eine anonyme Anzeige der Anlass, der Beginn sein, einer Recherche. Und jetzt könnte sich der Herr
Christoph Budin und die Frau Metzger ersetzen und kann sagen, stimmt das, was da in der anonyme
Anzeige stimmt, stimmt das überhaupt? Und dann würden sie mit dreimal Google drauf kommen, dass
das faktisch falsch ist, dass die Zahlen falsch sind, dass die Vorwürfe falsch sind, dass das,
was da drinnen wohl formuliert ist, nicht richtig ist. Sie machen aber dann etwas anderes. Sie rufen
bei der Weckerste an und sagen, lieber Herr Sprecher, stimmt es, dass diese Anzeige bei Ihnen
eingegangen ist? Daraufhin sagt der Sprecher Ja. Und stimmt es, dass Sie jetzt prüfen, ob sie
überhaupt den Verfahren einleiten. Daraufhin sagt der Sprecher Ja. Das muss er nach dem Medien erlass.
Das heißt, die Staatsanwaltschaft prüft einmal überhaupt, ob sie überhaupt prüft. Und aus
diesem Umstand macht die Kronenzeitung die Schlagzeile, Glenk, Invisier, der Korruptionsermittler.
Die Falter. Das ist ein ganz ein Miesertrick, den wir sozusagen in der Journalisten-Volkschule
in der ersten Klasse lernen. Nämlich, du schreibst deine Anzeige, weiß nicht, Michael Nickbarsch,
Claude Kogomis im Supermarkt. Anonym schickt das an die Staatsanwaltschaft, ruft an, sage ich,
stimmt es, dass sie eine Anzeige bekommen hat, dass Nickbarsch Kogomis im Supermarkt klaut.
Die sagen, ja, das prüfen wir jetzt diese Anzeige, ob wir da überhaupt den Verfahren einleiten. Und
ich schreibe am nächsten Tag, die Nickbarscher Fähre hat er im Supermarkt Kogomis geklaut,
die Staatsanwaltschaft ermittelt. Und das ist der mieseste Trick. Ja, ich kenne das aus
früheren Profilzeichen. Da wurde das quasi unter Kolleginnen erzählt, dass das da und dort
gemacht wurde. Das ist nur handwerklich vollkommen inakzeptabel, weil es ja so nicht geht. Weil
so gesehen könnte ja jeder jeden anzeigen, um anschließend genau das zu inszenieren und jede
Behauptung medial verwertbar zu machen. Steht da eine Anzeige drin? Das ist richtig. Und es kommt
jetzt noch eine kleine juristische Finesse dazu. Die WK ist ja, oder jede Staatsanwaltschaft,
die so eine Anzeige kriegt und prüft, ob sie überhaupt so ein Verfahren einleitet,
darf laut Erlass des Justizministeriums den Betroffenen keine Akteneinsicht geben,
weil es ja noch kein Verfahren gibt. Sie darf aber oder muss einem Medien das fragt,
ob diese Anzeige jetzt geprüft wird, Auskunftsgeben und bestätigen. Das heißt, in meiner Situation
war es so, dass der Sprecher der WKSDA dem Reporter sagt, ja, wir prüfen diese anonyme
Anzeige. Wir prüfen, ob überhaupt ein Verfahren eingeleitet wird, also ob es ein sogenannter
Vorverdacht besteht, also gar nicht ein Verdacht, sondern ein Vorverdacht. Aber als ich gesagt habe,
hey Leute, die Corona-Zeltung zitiert aus einem Bamflee, stellt mir dann möglich ganz viele Fragen.
Ich hätte gerne Akteneinsicht. Ich wüsste gerne, worum es da geht. Da sagt die WKSDA, das dürfen wir
leider nicht hergeben. Das dürfen wir nicht herzeigen. Das verbietet uns das Ministerium,
weil es ja noch gar keinen Verfahren gibt. Also man ist da in seiner ziemlich kaffgeistigen Mühle
gefangen, weil die WKSDA könnte ja einfach sagen, ja, sie kriegen Akteneinsicht und manche Dinge
nehmen wir vielleicht von der Akteneinsicht aus, weil wir, weiß ich nicht, aus ermittlungstaktischen
Gründen nicht wollen, dass sie alles wissen. Aber die sagen ganz dezidiert, du darfst da überhaupt
nicht in deinen eigenen Akteneinschauen. Und das ist eigentlich ein Missstatt. Der alle betrifft,
der könnte auch den Herrn Kurz eines Tages betreffen oder die Frau Dichardt, da könnte auch jemand auf
die Idee kommen, die Frau Dichardt vielleicht anzuzeigen. Ich hoffe, es tut niemand, aber dann
steckt man in dieser Falle drinnen. Ein schöner, interessantes Gefühl, oder? Also nicht nur, dass
plötzlich mal die Unschuldsvermutung für einen gelten muss, sondern auch, dass man nicht Zugang
zu Akten bekommt, der einen selbst betreffen. Ja, wobei man nochmal sagen muss, die Qualitätsmedien
machen das nicht so. Ich habe noch nie in meinem Leben einfach aus einer anonymen Anzeige etwas
abgeschmiert, ohne nachzuprüfen, ob das stimmt oder nicht. Wir haben viele anonyme Anzeigen
bekommen. Die nehme Andu hast auch in deiner Berufstätigkeit viele anonyme Anzeigen bekommen.
90 Prozent davon landen einfach im Mistkübel, weil ich gar keinen Anhaltspunkt habe recherchieren
zu können, weil einfach irgendetwas anonym behauptet. Es geht von sexuellen Übergriffen bis
zu Korruptionsvorwürfen bis zu Bostenschacher, wo du siehst, du kannst da nicht hinein recherchieren,
weil es niemanden gibt, es gibt keinen Anhaltspunkt, keinen Faktum. In der anonymen Anzeige,
die die Krone bekommen hat, hätte er, der Herr Dichern, der Herr Hermann, der Herr Nusser,
der Herr Ostrich, die Frau Metzger, die ganze sozusagen hochqualifizierte Personal der Zeitungen,
bevor sie einen Artikel auf der Seite dreimachen, sagen können, ey, checken wir mal nach, ob das
überhaupt stimmt, was da drin steht. Stimmen die Zahlen da drin und die stimmen nicht. Und das ist
das Perfide, wo ich das Gefühl habe, das ist nicht einfach nur ein schlampiger Journalismus,
sondern das ist tatsächlich eine wohlüberlegte Litigation PR, um einerseits einen Journalisten
anzugreifen, der über diese Sache recherchiert, aber gleichzeitig auch um Judikatur zu präsentieren,
zu periodizieren, die man dann wiederum in der Öffentlichkeit, vielleicht einem anderen
befreundeten Medium zuspielt und sagt, da schau her, da steht's schwarzer fest drinnen, wenn
eine Stadt einem kleinen Medium Urviel in der Harte zahlt, dann ist das nicht strafbar, also muss
das erst recht für ein Medium gelten, das Urviel eine Laser hat. Und ich bin sicher,
dass das in den nächsten Monaten kommen wird. Da wette ich, um einmal im Nickbar-Spotcast
vorkommen zu dürfen. Ja, wenn's zu rein, du machst es, dass du einen Stampel auskriegen.
Nein, aber um das, um das, mir geht's ja gar nicht ums Beleidigte sein, ja. Ich will damit
mir das nur irgendwie einordnen, mir geht's ja überhaupt nicht darum, dass jetzt ein Opfer
sein zu wollen. Ich will nur etwas zeigen, was da passiert. Und ich war, als das passiert ist,
auf einer Tagung in Vorarlberg, wo bolnische, ungarische, serbische, ukrainische Journalisten
und Politikexperten miteinander diskutiert haben, wie setzt man so sein Kontrollinstitutionen
und Unterdruck. Und das macht man, indem man solche Anzeigen schmiert und an Medien liegt
und solche Smirr-Campagnes startet. Das kostet ja wahnsinnig viel Zeit und das kostet damit Geld.
Da muss ich einen Anwalt beschäftigen, da muss ich eine Stellungnahme schreiben,
da muss ich öffentlich reagieren, da muss ich so sagen, die Medienberichterstattung überwachen,
was kommt als Nächstes, was fall jetzt vielleicht wieder irgendwelchen Blogs und irgendwelche
Milliarden ein, die Partei LVB und NAA sind, was erfinden die wieder morgen. Also diese
solche daken Bündelkräfte, die man eigentlich einsetzen könnte für Recherchen. Und das ist
das, wo die Leserinnen und Leser sehen sollten, was da im Hintergrund passiert, dass man die Leute,
die versuchen den Lichtschalter aufzudrehen, so ins Gesicht blendet, dass sie nicht mehr sehen
für ein paar Tage. Und so tut, als wäre dieses Anblenden mit einem Scheinwerfer ins Gesicht
auch Journalismus. Und das ist ein, nicht ein Hickhack, ein Medienkritiker hat einmal geschrieben,
das ist so eine Schlammschlacht zwischen den Medien. Das ist keine Schlammschlacht, sondern ein
Medienversuch, Medienkorruption zu recherchieren. Und das betroffene Medien stellt darauf in eine
große Windmaschine und einen starken Scheinwerfer auf und blendet diesen Medien in so ins Gesicht,
dass die nur mehr schwarz sind. Das ist das, was gerade passiert.
Eine Vorstellung, Katabler, wir machen aber nicht alle mit. Also es gibt schon einige Journalistinnen
und Journalisten in Österreich, die noch wissen, wofür sie da sind.
Es haben die allermeisten nicht mitgemacht, ganz im Gegenteil. Das ist ja das Interessante. Mitgemacht
hat heute Österreich und die Krone, genau die drei Medien, die gerade unter Verdacht stehen,
ins Ratenkorruption mitgemacht sind. Alle anderen Medien haben nicht mitgemacht. Das Standard
hat einen sehr sachlichen Bericht gemacht, der Korea eine kleine Notiz. Das Fernsehen hat gar
nicht darüber berichtet, weil die Kollegen ja das wissen. Was allerdings, glaube ich,
insgesamt fehlt, ist eine Thematisierung solcher Methoden. Da geht es jetzt gar nicht um den Falter,
sondern es geht darum zu zeigen, hey Leute, schaut mal, was Leute, die Beschuldigte eines
Korruptionsverfahren sind, die Politiker, die Schäferdokteure, die von diesem möglichen
Korruption, von dieser Medienkorruption profitiert haben, schaut mal, was die treiben gegen die Leute,
die diese Korruption thematisieren. Jetzt kann man sagen, das ist ein Match, aber der dumme Satz,
der teilt aus und jetzt soll einmal einstecken können, wir können das einstecken. Das ist kein
Problem, aber es zeigt einfach insgesamt, dass es so einen Blowback gibt und so einen Rückstoß,
und das muss man als Journalist und das Medium sozusagen aushalten können. Wir halten das aus,
aber es zeigt, dass es vielleicht viele Kolleginnen und Kollegen gibt, die sagen,
ich halte es eigentlich nicht draus. Ich greife da nicht hin. Wir haben das mit
die Dicherns nichts zu tun haben, weil da steht dann morgen im Internet als Korruptionsvertechtiger
und das hat natürlich einen Chilling-Effekt und einen Abschreckungs-Effekt und den sollten wir
ernst nehmen, weil sich so was verstärkt und wenn wir gleichzeitig dann auch noch von der FPÖ
angegriffen werden, wenn wir in irgendwelchen FPÖ-Jugendkampagnen mit Balken vor den Augen
abgebildet werden, ja, da Flyer und Armin Wolf und ich, wo man sieht, als sozusagen Target,
wo man sagt, werdet aktiv, dann kriegt das insgesamt so eine Stimmung, wo ich mir denke,
da draußen reinen auch ziemlich viele verhögte Leute herum. Hoffentlich kommen die nicht auf
irgendeine blöde Idee. Ja, eingedenktes Zustands der Branche, eingedenktes enormen wirtschaftlichen
Drucksunternehmer. Teilreiche Verlage stehen sich auch die Aufkündigung des Kollektivvertrags,
fürchten sich jetzt ganz viele und der Branche um ihre Jobs. Da ist für Solidaritätsbekundungen
offenbar wenig Raum. Ja, ich brauche gar nicht Solidarität. Ich glaube, man sollte einen ordentlichen
Medienjournalismus wieder machen. Ich kenne einen Kollegen in Deutschland, der war gerade bei uns
in Wien zu Gast. Wir haben da so eine Veranstaltung gehabt, die Falltarein hat, der Stefan Negemeier,
der genau sozusagen mit seinem Medien über diese Möglichkeiten berichtet und dieser Medienjournalismus,
der fehlt mir in unserer Branche, der wirklich agribisch solche Methoden, solche Tricks,
solche juristischen Spitzwindigkeiten durchschaut, beschreibt und öffentlich macht. Und ich glaube,
das hat dann schon auch eine Wirkung, wenn man hier die Leute, die so ein Spielchen spielen,
auch öffentlich benennt und sagt, was ist der Unterschied zwischen einer Berichterstattung
über Korruptionzumittlungen und was ist sozusagen einen Kübel-Scheiße auf jemanden schütten.
Und das, was die Krone macht, ist ein Kübel-Scheiße über uns schütten.
Über Florian bleibt stark. Ja, wasch die Scheiße ab.
Ich habe so eine Badehaube aufgehabt, das hat mich nicht beschmutzt.
So ein Falter-Badehaube. Sollten wir vielleicht im Abo verkaufen, die Falter-Badehaube gegen Schmutz.
Spass beiseite. Das ist alles sozusagen ein Beginn und man muss sehr früh diese Methoden benennen.
Und ich glaube, das ist wichtig, damit man auch ein bisschen hinter die Kulisten schaut, wie wir
eigentlich arbeiten. Und was unsere Arbeit unterscheidet von der Arbeit jener, die sich
gerne mal ein bisschen Geld rüber schieben lassen, dafür, dass sie einem Politiker das Godo krollen.
Ja, genau dafür ist die Dunkelkammer auch da. Lieber Florian, danke fürs Gespräch.
Lieber Nick, danke für die Möglichkeit, das da zu leben.
Das war die heutige Ausgabe der Dunkelkammer und ich hoffe einmal mehr, es hat euch gefallen.
Feedback und Informationen gerne an redaktion.at, diedunkelkammer.at.
Freue mich über konstruktive Kritik, Hinweise werden wie stets vertraulich behandelt.
Bleibt mir gewogen, ihr hört von mir.
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Über Folge #32:
"Falter-Affäre : Verdacht auf Untreue, Bestechung": So betitelte die Kronen Zeitung am 27. September einen Exklusiv-Bericht über schwere Vorwürfe gegen die Wiener Stadtzeitung und Florian Klenk, zwei weitere Artikel folgten.
Die Kronen Zeitung stützte sich dabei einzig und allein auf eine ihr zugespielte anonyme Sachverhaltsdarstellung an die WKStA, da waren viele Behauptungen enthalten, aber kein einziger Beleg.
Handwerklich gesehen ist eine anonyme Ansammlung von Behauptungen ohne einen einzigen Beleg zunächst einmal völlig wertlos.
Dennoch hat es die Kronen Zeitung veröffentlicht, wohl wissend, dass die WKStA dazu noch gar kein formelles Verfahren eingeleitet hat.
Medienrechtlich ist das Veröffentlichen anonymer Vorwürfe ohne irgendeinen Beleg für irgendwas sowieso schon ein Problem, medienethisch ist es noch viel schlimmer.
Denn da geht es um natürlich mehr.
Die Kronen Zeitung selbst steckt im ÖVP-Inseratensumpf, da kommen Vorwürfe gegen den Falter nicht ungelegen. Nicht nur das.
Der oder die Verfasser dieser Sachverhaltsdarstellung haben einen direkten Zusammenhang zur ÖVP-Inseratenaffäre hergestellt.
Das Finanzministerium soll bekanntlich auf Veranlassung seines damaligen Generalsekretärs Thomas Schmid für Millionen Euro Steuergeld Inserate im Boulevard gekauft haben, also in der Kronen Zeitung, in Österreich und in Heute.
Im Abtausch dafür sollen diese dann überaus freundlich und vor allem oft über Sebastian Kurz berichtet haben.
Genau hier setzt die Sachverhaltsdarstellung gegen den Falter an. Tenor: Wenn die WKSTA wegen mutmaßlicher ÖVP-Inseratenkorruption bei der Kronen Zeitung ermittelt, dann muss sie das auch beim Falter machen. Der bekommt nämlich überproportional viel Anzeigengeld der Stadt Wien und der Arbeiterkammer. Und dafür schreiben sie dann nett über die Wiener SPÖ. Sie ja schließlich alles Linke dort.
Also, was da nun wirklich los? Darüber habe ich mit einem Kollegen gesprochen, mit dem ich erst kürzlich über die Pressefreiheit gesprochen habe: Florian Klenk.