Die Dunkelkammer – Der Investigativ-Podcast: #30 Der Skandal um Covid-Schutzmasken & ein Enthüllungsbuch: Der Südtiroler Journalist Christoph Franceschini im Gespräch

Michael Nikbakhsh Michael Nikbakhsh 9/19/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript

Österreich ist nicht ganz dicht. Genau genommen sind es unsere Wände, Fenster, Türen und Dächer, die nicht ganz dicht sind.

Jetzt bis zu 14.000 Euro Sanierungsbonus holen und dauerhaft Energiekosten senken.

Mehr auf sanierungsbonus.at

Entgeltliche Einschaltung bis Klimaschutzministeriums.

Herzlich willkommen in der Dunkelkammer.

Mein Name ist Michael Nickbarsch. Ich bin freier Journalist und beschäftige mich mit mächtigen Menschen.

Also genauer. Mit der dunklen Seite der Macht.

Das ist die 30. Ausgabe der Dunkelkammer und sie erscheint aus gegebenem Anlass ausnahmsweise nicht am Freitag.

Der gegebenen Anlass ist ein neues Buch, das eben in Südtirol vorgestellt wurde und das wohl nicht nur in Südtirol für Diskussionen sorgen dürfte.

Es geht um die Hintergründe eines Millionengeschäfts mit Covid-Schutz Ausrüstung, das im Pandemiejahr 2020 auch nach Österreich hineinreichte.

Geschrieben haben es die Südtirolerjournalisten Christoph Franceskini und Arthur Oberhofer.

Ich habe Christoph Franceskini gemeinsam mit Fabian Schmidt vom Standard dazu interviewt.

Das Buch trägt den Titel Das Geschäft mit der Angst, ein Südtiroler Wirtschaftskrimi und erscheint in deutscher Sprache im Verlag-Edition AROB.

Untertitel die Fakten und Hintergründe zum Masken-Skandal, womit wir auch schon im Thema wären, Stichwort Covid-Pandemie.

Ihr erinnert euch vielleicht noch an Schlagzeilen aus dem Frühjahr 2020, als der Begriff Masken-Skandal auch in Österreich die Runde machte.

Die Republik Österreich hatte damals über das rote Kreuz für Millionen Euro Covid-Schutz Ausrüstung, also Ticktausende Schutzmasken, Schutzanzüge,

beim Südtirolersportartikelkonzern Oberalp bestellen lassen und der ließ die Ware in China herstellen.

Das wurde dann mit einer Auer Luftbrücke ab März 2020 nach Österreich gebracht und von hier weiter verteilt.

Und es stellte sich allerdings bald heraus, dass mit einigen Schargen, insbesondere der Schutzmasken etwas nicht stimmte.

Die hatten gravierende Qualitätsmängel, wie damals gleich zwei Gutachten belegten.

Und dann sind Umstände eingetreten, die dazu führten, dass die Öffentlichkeit von diesen Qualitätsmängeln nichts erfuhr.

Also zunächst nicht sehr vor. Es wurde dann eben doch öffentlich und das hat wiederum mit der Arbeit von Christoph Franceskini zu tun,

der schon im Jahr 2020 Unregelmäßigkeiten rund um die Lieferungen der Schutzausrüstungen aufgedeckt hat,

und zwar damals für das Südtiroler Online-Magazin Salto.

Einen Hinweis noch für alle in dem Interview genannten Personen gibt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.

Dann schalte ich jetzt zu unserem Gespräch, Fabian Schmidt, Christoph Franceskini und ich waren telefonisch miteinander verbunden.

Ja und bei mir in der Dunkelkammer begrüße ich jetzt meine beiden Kollegen. Auf der einen Seite Fabian Schmidt vom Standard, hallo Fabian.

Hallo.

Und auf der anderen Seite Christoph Franceskini, einen Südtirole-Investigativ-Journalisten,

der eben ein Buch veröffentlicht mit dem Titel das Geschäft mit der Angst,

da geht es um die Beschaffung von Covid-Schutzausrüstung und anderen Schutzmasken, die auch nach Österreich geliefert wurden.

Das Buch hat er gemeinsam mit seinem Kollegen Arthur Oberhofer geschrieben.

Hallo Christoph.

Hallo Michael.

Christoph, ich schlag vor, erzähl doch mal, wie es zu dem Buch kam.

Also das Buch ist so entstanden eigentlich Anfang April 2020, mitten in der großen Coronawelle, mit dem Lockdown,

wurde mir von einem sehr, also langjährigen Informanten, ein Gutachten des Wiener Antiseristum und Wertechnik zugespielt.

In diesem Gutachten drei Seiten wurden Masken aus Südtirol getestet und die Tester kamen zum Schluss, dass man sie nicht einsetzen kann,

weil sie einfach so große Qualitätsmenge und Glück haben.

Diese Masken waren aber fast zu diesem Zeitpunkt in Südtirol, in den Krankenhäusern, seit über eine Woche im Einsatz.

Und dieses Gutachten ist von der verantwortlich sozusagen vertuscht worden.

Und ich habe dann angefangen zu recherchieren und habe dann eine Geschichte geschrieben, die dann einen großen Wirbel gemacht hat,

nicht nur in Südtirol, sondern auch in Österreich und darüber hinaus.

Und so ist eigentlich dieser Masken-Skandal in der Öffentlichkeit losgetreten worden und das war die Initialzündung.

Und ja, es ist dann eine staatsanwaltschaftliche Ermittlung gestartet und wir haben jetzt sozusagen Auto und Oberhof und Dich zusammen

dieser Ermittlung, sagten auch auf der Arbeit und sind die ganze Geschichte in einem Buch veröffentlicht.

Ja, die ganze Geschichte beginnt ja eigentlich im März 2020, also ganz am Beginn der Pandemie mit einer Luftbrücke aus China.

Kannst du da mal erzählen, was wurde da geliefert, worum ging es da?

Ja, es ist so, so im Zentrum steht ein großer Südtirol Konzern, die oberhalb, das ist ein Wiederverkäufer und Hersteller

von Sportartikeln, Sporttextilien, haben mehrere Marken wie Salewa, Dinafite etc.

Wir haben Partner in China, d.h. die machen dort auf Konzession und mit Reueltis auch verkaufen und stellen auch her.

Und die hatten dann einfach die Idee, Artenschutzmasken und Schutzanzüge aus China zu importieren und haben sie dem Südtirol Sanitätsbetrieb

angeboten, dort war ein ganz, wie überall, ein riesiger Mangel und das ist dann eine erste Lieferung,

Ende März gestanden gekommen von ungefähr 9,3 Millionen Euro im Wert von 9,3 Millionen Euro.

Das Problem war, wie bekomme ich diese Masken von China nach Europa, damals natürlich Lockdown, Flüge eingestellt.

Ursprünglich wollte man das mit dem italienischen Zivirschutz aus Wohn machen, doch die hatten nicht so viele Maschinen und es war auch dort alles lockiert.

Dann ist die Idee gekommen, natürlich Südtirol, das Sinterbundesland, das Vaterland Österreich.

Man hat dann sozusagen Österreich angerufen, das ging über die Schiene des Landes Hauptmannes direkt zu Sebastian Kurz, damals Kanzler.

Sebastian Kurz hat sofort auf die Verteidigungsministerin Claudia Daner verwiesen, Arno Kompaccio,

die Landeshauptmann von Südtirol und Claudia Daner haben zusammen telefoniert.

Es ist dann über den Generalsekretär im Verteidigungsministerium Dieter Kandel gegangen und dort hat man dann eine Luftbrücke aufgebaut,

Xiamen in China, Wien mit Auerpassagiermaschinen, wo man auch dann die Sitze ausgebaut hat, damit man mehr laden kann.

Und so ist es dann gelaufen, dass am 24, 25. März die ersten zwei Maschinen in Wien gelandet sind und die erste Ladung gebracht haben.

Aber Österreich hat das quasi nicht nur für die Italiener gemaßt, sondern wollte dann natürlich auch etwas davon haben.

Es war so, dass es natürlich am Anfang sozusagen eine bruderschaftliche Hilfe zwischen Volksparteien war,

aber dann hat auch durch Oberalp, also der CEO von Oberalp Gissow Engel, gemerkt,

der ist da im Vordsehmer Damach in Österreich und hat gemerkt, wir können einen Geschäft machen.

Und es ist da, hat sich dann das österreichische Rote Kreuz dafür interessiert.

Und man hat dann einen Vertrag mit dem österreichischen Rote Kreuz abgeschlossen, mit einer Tochtergesellschaft,

also der ÖAK Einkaufs- und Service GmbH, der über 35 Millionen Euro ging.

Und das heißt, man hat dann auch Österreich beliefert, das heißt, es war auch ein gewisser Eignutz da

und auch dort ist es so schief gegangen, wie es in Südorschief gegangen ist.

Dazu muss man vielleicht festhalten, dass das Rote Kreuz in Österreich einen Vertrag mit der Republik hatte

zur Beschaffung von Schutzausrüstung und dass dieser Vorgang im Rahmen dieses Vertrags abgewickelt wurde.

Das eigentliche Problem war natürlich so, dass die Gissow Engel und die Oberalp dann im Vordsehmer Damach war

und mit Österreicher ins Geschäft gekommen ist und das österreichische Rote Kreuz einen 35 Millionen Euro Vertrag

mit Oberalp beschlossen hat für Masken und Schutzkleidung.

Und dann gab es zwei Gutachten als der D-Kreienessen und eines des Amtsfürwüstungs- und Wertrechnungen in Wien,

die das eine vom Wirtschaftsministerium, das andere vom Verteidigungsministerium einen Austrag geben worden sind.

Das erste Gutachten in Essen, bevor man den Vertrag abgeschlossen hat,

ist zum Schluss gekommen, dass man die Masken nicht testen kann, weil die Hütte in den Wangen einfach zu groß sind.

Um den ganzen D-Zo-Retten hat Christoph Engel, das ist der Siro von Oberalp,

zusammen mit Dieter Kanzlerhofer aus Baldowert, dass man die Masken nochmal im Amtsfürwüstung und Wertrechnung testen,

und das hat man gemacht am 29. März 2020 und das ist dann noch schlechter ausgegangen.

Und dann hat man zwischen Engel und Kanzlerhofer vereinbart, dass das Gutachten in Österreich unter Verschluss bleibt

und auch in Südtirol und man hat alles getan, damit die Öffentlichkeit nicht mitbekommt,

und vor allem die Sanitätsbedienste, die wir bekommen, dass mit diesen Masken etwas nicht schimpft.

Und das war der Grund für mich, warum ich die Geschichte schreiben musste und veröffentlichen musste.

Aber das heißt festgehalten, man hat gewusst, dass diese Masken nicht für den Einsatz in der Pandemie geeignet sind,

aber trotzdem hat man sie dann quasi weiter geschickt und man hat auch den Vertrag mit Oberalp unterzeichnet.

Das war ja dann auch erst später, also all das hat man gemacht, obwohl diese Gutachten schon vorgelegen sind.

Also für Südtirol war es so, dass das Gutachten im 29. März übermittelt worden ist.

Christoph Engel hat das Gutachten an den Generaldirektor der Südtirol Sanitätsbetriebe,

das Florian Zerzer, geschickt. Das Problem war, es ist an seine Dienstadresse gegangen,

damals im Lockdown, einem Sonntag, seiner Sekretärin, einer seiner drei Sekretärin, hat sofort gemerkt,

hier stimmt was nicht und hat dieses Mail an einen Verwaltungsfektor weiter geschickt,

der dann gesagt hat, schick es an die ganzen Direktoren der Krankenhäuser.

Das war das große Problem, damit ist es zu einem größeren Verteilerkreis gekommen,

was dann der Generaldirektor sofort hat versucht zu korrigieren und hat alle angerufen und gesagt, sie müssen diese E-Mail löschen.

Und das war eben die Vertuschungsaktion in Südtirol, in Österreich hat das Verteidigungsministerium,

das österreichische Rote Kreuz nicht informiert über dieses Gutachten, das Amtsgerüstung und Rehrtechnik,

das heißt, die haben einen guten Glauben gekauft, als ich dann dieses Gutachten veröffentlicht habe,

das war ungefähr eine Woche später, am 6. April 2020, haben die natürlich Blödsatz der Wäsche geschaut

und es ist zu einem natürlich intensiven Telefonverkehr und Mailverkehr zwischen Bootsrand und Wien gekommen,

man hat irgendwie versucht es zu korrigieren.

Ich glaube, damals die Entscheidung zu kaufen ist auf höchster politischer Ebene gefasst worden

und im Buch gibt es auch abgehörte Telefongespräche und Mails, wo gesagt wird, das Bundeskanzleramt hat angeordnet.

Mit welchen Unterlagen hast du für dieses Buch gearbeitet?

Also, der Staat, natürlich, war dieses Gutachten des Whistleblowers.

Ich habe den Skandal damals auf unserem Online-Portalsalter aufgedeckt

und danach hat es eine Ermittlung durch die Polster Staatsanwaltschaft gegeben,

von einer Kaminäre von der Einheit NAS, das ist eine Art Gesundheitspolizei, könnte man sagen,

und es hat dann auch in Österreich Rechtssicherheitsanwälzungen gegeben,

Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, der Finanzbrokeratur,

aber auch in Deutschland ermitteln inzwischen fünf Staatsanwaltschaften im Rechtslieferanzogen

und uns sind die gesamten Gerichtsakten liegen vor.

Wir haben daraus geschöpft und auch natürlich auch einen Recherchen.

Das heißt, es ist ein Buch, das nicht das auf Dokumente beruht, das auf Gerichtsakten beruht,

das auf Abhörungen beruht, das auf Sichergestellten, E-Mailverkehr und Dokumenten beruht.

Was ich sehr interessant fand in deinem Buch ist, oder in eurem Buch,

dass du schreibst, dass rote Kreuz in Oberalps scheinen,

immer mehr zu einer Art von Schicksalsgemeinschaft zu werden im Laufe der Monate,

kannst du da ein bisschen erklären, was damit gemeint ist?

Also es ist so, dass natürlich es sich ja noch weitergegangen,

das heißt, Oberalps hat diese Vertrag erfüllt,

hat insgesamt über 41 Millionen Euro von der Republik Österreich kassiert bekommen,

hat auch geliefert, aber das österreichische rote Kreuz,

bzw. die Tochtergesellschaft, die eigentlich gekauft hat,

hat immer wieder auch Gutachten machen lassen

und anderen beim Brüffdienst, also beim BEV, beim Bundeseichdienst,

also beim physikalischen Brüffdienst des Bundeseichamtes,

wurden zum Beispiel mehrere Tests gemacht, die alle negativ ausgefallen sind

und dann hat das österreichische rote Kreuz auch beanstandet,

Oberalps hat dann im Laufe der Monate versucht, bessere Qualität zu liefern.

Wenn das Grundproblem von Anfang an war, die Hines,

Oberalps hatte in China 14 verschiedene Zulieferer

und das waren Zulieferer, die ursprünglich zum Beispiel in Sportschuhe gemacht haben

oder einladen für Sportschuhe, die dann in der Corona-Zeit umgestellt haben

auf Masken und Schutzkleidung, also dort hat einfach auch die technikrexpertifik fehlt

und die Qualitätsunterschiede waren enorm

und das heilt das österreichische Rote Kreuz,

hat irgendwann mal eine Scharche, eine Produktionsindientik,

die für sie gut gegangen ist und Oberalps hat dann versucht,

diese Qualität zu halten, was nicht gelungen ist

und es gab mehrere Nachlieferungen, mehrere Lieferungen, die das Rote Kreuz abgelehnt hat

aber diese Tochtergesellschaft oder die Führung ist dem privaten Unternehmen

äußerst entgegengekommen, vor allem dann, als angefangen hat,

die Republik, das Gesundheitsministerium, das Wirtschaftsministerium zum Hauern

und gesagt hat, ihr müsst also im Vortrag aussteigen, denn das geht nicht,

hat die Führung des österreichischen Rote Kreuzes und da geht es bis ganz hoch,

geschafft den Deal aufrecht zu erhalten

und es gibt in diesem Buch auch abgehörte Telefongespräche,

als die Finanzprokuratur begann und hat zu ermitteln,

hat das Wirtschaftsministerium den Verantwortung hin und das sagt,

Kontakte mit der Firma zu haben

und dann gibt es Telefongespräche, wo man sich vereinbart,

über private E-Mail-Verkehren und über Telefonleitungen, die nicht nachverfolgbar sind

und das heißt, da gibt es eine ganz kleine Komplizenschaft,

wo es nicht mehr um die Interessen der Republik oder das Rote Kreuzes gegangen ist,

sondern ausschließlich um private Interessen, die ökonomische Natur.

Ein Thema bei dem Vorgang war das Feelen von in Europa akzeptierten Prüfzeichen

auf den Masken, habe ich das richtig gelesen?

Also es war fast schon, wie sagt man, ein schlechter Witz.

Also es war natürlich klar, in allen Verträgen steht,

dass die Schutzanzüge und die Masken CE-zertifiziert sein müssen

und das ist auch auf allen Protonen gestanden

und ist auch auf allen Papieren gestanden,

bis man dann drauf gekommen ist, dass das CE-Zeichen eine Fälschung ist

und nicht also eine CE-Zertifizierung ist, sondern China Export heißt.

Und wir bewegen uns also, das ist wirklich ein schlechter Witz,

aber das ist nicht so, sie war nicht CE-Zertifiziert,

zu einer der Gründe, warum, als sie sich dann in Italien nicht zugelassen worden sind.

In Österreich ist es ganz interessant,

diese 430 oder 530 Millionen Vertrag mit Oberalp wurde dreimal abgeändert.

Am Anfang stand CE-Zertifiziert, dann stand CE-Zertification Bending,

also wird noch erwartet

und am Ende war von der CE-Zertifizierung nichts mehr zu lesen,

sondern stand ein anderer Standard drinnen.

Es gibt ja auch eine fast klamaukafte Szene,

wenn das Thema nicht so ernst wäre, wo gefordert wird

zwischen Oberalp und seinem chinesischen Zulieferern,

dass das Etiketten verändert werden sollen

auf den Kartons, wo die Masken geliefert werden.

Was ist da passiert?

Also es ist so, dass die chinesischen Zulieferfirmen

eigentlich relativ klar von Anfang an gesagt haben,

wir können das liefern, wir können das produzieren,

aber ihr müsst euch kümmern darum,

die Standards und die Zulasse, die Bayern ländern

und wir können keine Medizinprodukte exportieren

und deshalb stand auf den Masken vor Zivilus,

not medical workers.

Also das heißt, ich stand dort,

die sind nicht zugelassen für ein medizinisches Fachpersonal.

Das war das Problem, denn irgendwann hat das Rote Kreuz gesagt,

wir können das nicht kaufen,

wenn es nicht für die Sanitätsbedienste zugelassen ist,

dafür wollte man es einsetzen.

Dann hat einfach oberhalb bei den chinesischen Zuliefern

verlangt, dass die Verpackungen geändert werden

und dieser Hinweis auf Zivilus geteilt wird,

das hat man gemacht.

Irrsinnig, also es waren ja chinesische Schiffzeichen drauf,

irgendwann haben wir angemerkt,

ein paar Tage später, dass im chinesischen das noch steht

und da haben wir auch das geteilt.

Also es ist wirklich klamaukhaft,

aber es ist um viele Millionen Euro gegangen, ansteuert.

Was wir jetzt irgendwie vollkommen vermisst bei Lektöre des Buches,

insbesondere bei den Seiten der Österreich betreffen,

das sind doch einige,

gab es denn auf Seiten der österreichischen Bundesregierung

oder Bereich der österreichischen Entscheidungsträger überhaupt niemanden,

der das jetzt nicht nur bemerkt hat, sondern auch verhindern wollte,

dass wir möglicherweise schadhafte Masken

insbesondere in Verkehr geraten?

Ich glaube nein, weil im Buch kommt relativ gut heraus,

dass eigentlich, wie gesagt,

das Wirtschaftsministerium hat irgendwann mal angeordnet,

steigt aus dem Vertrag auf, löst ihn auf,

dann hat es eine große Runde im Wirtschaftsministerium gegeben,

bei der auch oberhalb anwesend war,

und man hat dort mehr gefürchtet,

dass diese Sache an die Öffentlichkeit schwappt.

Also der Geschäftsführer und dieser Tochtergesellschaft, Andreas Fuhrmann,

sagt immer wieder, sie haben Angst, dass da ein Skandal rauskommt

und die Politik hat am meisten Angst davor,

dass diese Sachen am Tageslicht an die Öffentlichkeit kommen.

Deshalb können wir einen anderen Weg gehen

und wollten das einfach, glaube ich, einvernehmlich

und vor allem leise beihegen.

Also man hat Angst gehabt, dass das an die Öffentlichkeit kommt

und das war natürlich sehr gut für die Firma

und das war natürlich auch der Hauptmovement sozusagen,

diese Geschichte in der Dunkelkammer zu lassen.

Es hat dann eben zum Glück,

irgendwann hat sich die finanzösische Finanzprokuratur eingeschaltet

und auch die Wirtschafts- und Korruptionstaatsanwaltschaft,

auch weil nach einem Zuruf aus Innsbruck,

dort haben im Herbst 2020

die Innsbruck der Sozialbetriebe

noch einmal diese Masken testen lassen

und da ist es ausgenommen, dass sie absolut nicht einsetzbar sind.

Und die Tiroler Landsrätin hat dann

im Gesundheitsministerium protestiert

und das war dann der offizielle Beginn wirklich

der Ermittlungen, die, glaube ich, heute noch handlaufen

oder noch immer laufen in Österreich.

Aber muss sein, dass da Billionen von Masken schon im Umlauf waren,

also in Tirol, in Alters- und Pflegeheimen,

man hat dann in ganz Österreich quasi gesucht nach diesem Masken.

Also inwiefern siehst du da

ein politisches Versagen auch in der Altein?

Ich glaube, das politische Versagen ist absolut da,

denn es hat wirklich Anzeichen von Anfang an gegeben.

Ich glaube, wenn ein militärisches Forschungsinstitut

ein Gutachten mit drei Seiten macht,

das ganz klar selbst für den Leiden ersichtlich sagt,

diese Masken dürfen nicht eingesetzt werden

und man ist in der Schublade verschwinden lässt,

dann glaube ich, an der höchsten Stelle des Verteidigungsministeriums,

Generalsekretär,

mit, wo von Anfang an eine große Runde im Eingeweiht war

in dieser Geschichte,

dann glaube ich, ist sicher ein politischer Wille da,

das hinunter zu kochen und zu vertuschen.

Man muss natürlich auch sagen,

wir waren damals in einer wirklich Krisensituation

und niemand wusste, wie es weitergeht,

aber man hat ganz sicher falle sich gehandelt.

Hier, glaube ich, war einfach die politische Schiene,

Süd- und Volkspartei,

österreichische Volkspartei,

Süd- und Vaterland-Österreich einfach wichtiger,

denn man hat ja in Süd- und Lande

eine riesige politische Show abgezogen, nicht?

Also Kanzler Kurz,

der sozusagen den geknechteten Brüdern im Süden hilft

und das war natürlich ein wunderbares politisches Narrativ

für eine gewisse politische Keise.

Jetzt hast du schon von intensiven Ermittlungen gesprochen,

aber deines Wissens nach von der Politik,

von der damals damaligen Bundesregierung

gegen diese Mitarbeiter, Minister, Spitzenbeamte

wird nicht ermittelt, deines Wissens nach, oder?

Nein, meines Wissens nicht.

Es wurden verschiedene Spitzenbeamte,

wie zum Beispiel ehemalige Generalsekretärin,

die der Handelhofer polizeilich verhört,

auch im Rechtshilfeansuchen

mit dabei sein italienischer Ermittler.

Es wurden alle Beteiligten angehört als Zeugen.

Ermittelt wird meines Wissens gegen die Spitze

der österreichischen, dieser Tochtergesellschaft,

des österreichischen Otenkreuzes.

Also ich glaube, auf der ober- tiefen Ebene gibt es Ermittlungen,

aber natürlich nicht auf der politischen,

auf der Ebene der politisch Verantwortlichen.

In Südtiroldegastatur einen Untersuchungsausschuss,

was ist dabei herausgekommen?

Also ein großes Kapitliniesbuch,

es gab einen Untersuchungsausschuss des Landtages,

der alle Beteiligten angehört hat.

Und die Buch wird lückellos anhand der Abhörungen,

vor allem nachgewiesen, wie die politisch Verantwortlichen

und auch die Führung des Sanitätsbetriebes

alle dort erscheinenden Zeugen direkt beeinflusst haben,

ihre Aussagen, sozusagen gekocht, mehr als nur gekocht haben.

Und damals der zusätzliche Sanitätslandestat,

sozusagen in einem Streitverfahren,

die Liste der Zeugen zusammengestrichen hat,

und sie wurden einfach historiert, was sie zu sagen haben

und was sie nicht zu sagen haben.

Es ist sogar noch weitergegangen,

dass man, es wurde auch angehört, die Spitze da oberhalb,

das ist Heiner Oberrauch, der Firmengründer,

das sind Familienunternehmen,

und Christoph Engel, der Geschäftsführer,

die hat man am Tag, wo ihr Anhörer in der Direktion,

Generaldirektion des Sanitätsbetriebes gekocht,

man hat da eine Generalprobe mit denen gemacht,

was sie zu sagen haben.

Das Problem war, dass die Ermittler den Sitzungssaal verbanzt haben

und diese ganze Geschichte live mitbekommen haben.

Und das weiß bis heute niemand, das wissen vor allem nicht jene,

Oppositionspartei, allen jene Politiker,

die im Untersuchungsausschuss saßen.

Herausgekommen ist nichts.

In diesem Untersuchungsausschuss,

weil leider im Untersuchungsausschuss

der Süddeleuner Landtags das gewichtete Stimmrecht gilt,

das heißt, jeder, es sitzt zwar ein Vertreter,

jeder Fraktion in diesem Ausschuss,

aber er hat die Stimmenstärke seiner Fraktion.

Und das heißt, dass die Süddele Volkspartei

die absolute Mehrheit hat

und die Süddele Volkspartei diesen Ausschuss sozusagen dazu genutzt hat,

um eine Reihenwaschung der gesamten Aktion zu machen.

Das ist eine Minderheit berichtet,

eine politischen Minderheit und Opposition,

wo dann wirklich die Sachen drinstehen, die passiert sind.

Aber offiziell ist der Untersuchungsausschuss

mit einem kleinen, sagen wir mal, Rüffel geändert.

Würdest du auch der österreichischen Politik

einen Untersuchungsausschuss dazu empfehlen?

Das wäre natürlich sehr interessant,

denn ich glaube wirklich,

wenn an der Spitze des Landtagsministeriums

solche Sachen passieren,

es ging um ein Millionen-Geschäft.

Die Firmen oberhalb innerhalb weniger Wochen

92 Millionen West-Dollar nach China überwiesen,

das sind über 90 Millionen Euro.

Aber es ging um die gesundheit der Menschen

und in keinem der abgehörten Telefongespräche,

in keinem der sichergestellten Mails-Dokumente

wird jemals auf die Sicherheit der Sanitätsbedienste

der Menschen, die diese Anschritte und Schutzmassen sagen,

mussten hingewiesen.

Und das ist das wirklich schockierendste für mich,

dass man wirklich mit dem Leben auch der Menschen gespielt hat,

aber nur an die Dollars gedacht hat, die man verdienen kann.

Und ich glaube, es ist eine wirklich zynische,

menschenverachtende Politik,

die man ganz gleich in welchem Land untersuchen sollte.

Deiner Meinung nach auch für das rote Kohlzimmern

hat ja immerhin auch eine Aufwand in Schädelkungen

oder Provisionen bekommen für die Einkaufserledigungen.

Also es ist so, dass, wenn ich mich jetzt richtig erinnere,

das Wirtschaftsministerium, die Republik,

170 Millionen Euro an die Einkaufs- und Service-Gang

Beharr des österreichischen Roten Kreuzers überwiesen hat

zum Ankauf von Schutzmaterialien, das für die Republik

und das Tochterunternehmen des Roten Kreuzers 1,5 Prozent

dafür als Provision kassiert.

Und ich glaube, in der ganzen Geschichte geht es auch darum,

dass es einfach eine wichtige Finanzierung

für diese Gesellschaft war.

Und da sind ja Fachleute dort.

Und das schockiert mich umso mehr,

dass diese Fachleute einfach alles getan haben,

nicht um der Republik zu helfen,

sondern eine private Unternehmen,

dass sich selbst in die Probleme gesetzt hat

und daraus zu kommen.

Das klingt jetzt ganz klar aus den Gesprächen,

die Buhach zitiert hat hervor.

Wir müssen da zusammen auskommen.

Also es gibt Zickgespräche, wo die Vertreter

wirklich nicht die Interessen der Republik

vertritt, sondern die Interessen einer Privatfirma.

Und der Privatfirma auch raten,

sie sollen gegen die Republik klagen

und ihnen auch Tipps geben, wie sie klagen sollen

und wo sie sozusagen den juridischen Hebel ansetzen sollen.

Und das, glaube ich, hier braucht man nicht mehr fragen,

wen die Loyalität gewisser beantah

und gewisser funktionärige Golden hat.

Nicht darüber über die Republik, sondern der Privatfirma.

Was dann dahinter ist, kann sich jeder selbst denken.

Ich glaube nicht, dass die Sache loben ein ist.

Und sie sollte auch in Österreich untersucht werden.

Am Ende lässt sich nicht mit Gewissheit sagen,

wie viele unzulängliche Masken

tatsächlich verteilt wurden in mehreren Ländern,

aus diesen Schamschen.

Also es waren sicher 100.000, wenn nicht Millionen,

von Masken, die unzulänglich waren

und einfach nicht funktionstichtig.

Noch schlimmer ist es mit den Schutzanzügen,

die ja viel teurer sind, denn eigentlich

wir reden von einem Masken-Skandal.

Die Masken waren im Verhältnis zu den Schutzanzügen,

finanziell fallen nicht ins Gewicht.

Es ist, weil wir vorhin von Klamauk gesprochen haben,

es gibt eine Geschichte, die so unglaubbar ist,

dass sie es wirklich am Anfang nicht geglaubt habe.

Als ich recherchiert habe, bin ich irgendwann draufgekommen

nach Monaten, also nach Wochen, als das so in der Presse war,

dass es noch eine zweite Bestellung gegeben hat

für den Süddeutschen oder Sanitätsbetrieb.

Und dann ging es um 25 Millionen Euro.

Sie haben es geschafft, diese Bestellung

drei Monate lang geheimzuhalten, bis ich sie dann enthüllt habe

und darüber geschrieben habe.

Und dann musste auch oberhalb, und das entführt mit

das Bestehting.

Und bei dieser Bestellung hat es einen Fehler gegeben.

Anscheinend hat ein dazuständiger Arzt,

der das bestellt hat, anstatt 40.000 Schutzanzüge,

aseptische Schutzanzüge,

also ein stehler Schutzanzüge, 400.000 geschrieben.

Und der Unterschied ist 10 Millionen Euro.

Und da musste man irgendwie rauskommen,

und da hat man irgendwie gemauscht und dann dies rausgekommen.

Teile dieser Schutzanzüge hat oberhalb dann

an das österreichische Rote Kreuz verkauft.

Und nach Deutschland, nach dort gibt es einen Ermittlungsstand.

Und wie gesagt, es ist ein Deal,

wo es nur mehr darum ging,

diese schadhaften Materialien an den Mann

und an die Frau zu bringen.

Mir fällt übrigens ein, dass deine Zustandsbeschreibung

zum Verlauf des Untersuchungsausschusses in Südtirol

ziemlich genau dem entspricht,

was wir in Österreich in Untersuchungsausschüssen immer wieder erleben.

Und dass Auskunftspersonen auf Vernehmungen vorbereitet werden.

Auch das hatten wir in Österreich schon.

Stichwort, wer vorbereitet, gerne hat auf seine Vernehmung.

Also es geht sogar noch weiter sozusagen.

Es wurde in diesem Untersuchungsausschuss

die Präsidentschaft natürlich der politischen Minderheitsopposition zu.

Und man hat dort einen ehemaligen Primar,

einen Sessist und Arzt anhand, Franz Bloner.

Und von der Volkspartei, beziehungsweise vom Sanitätsbetrieb

und vom Sanitätslandesrat,

eine Schutzkumpagne,

eine Verleumdiskampagne gegen diesen Arzt organisiert

und durchgeführt wie bei einem freiheitlichen Politiker,

der diese Geschichte dann in der Presse lanzieren sollte.

Denn dieser Arzt, Franz Bloner, hat neben seinem politischen Mandat

immer wieder auch unentgeltlich in den Krankenhäusern mitgearbeitet,

weil er wollte einfach seine Profession nicht aufgeben

und ist dann auch nach einer staatlichen Vorgabe in der Corona Zeit zurückgekehrt.

Damals haben sie gesagt, er kann nicht unentgeltlich arbeiten,

sondern muss angestellt werden aus Versicherungstechnikgründen.

Und dann hat man sozusagen im Sanitätsassistrat genau sich informiert,

was er verdient hat und hat dieses Gehalt sozusagen im Vorgehalten,

dass er zweimal verdient.

Das Pech war, dass er das Gehalt für wortetige Zweiche gespendet hat

und so konnte man ihn keine Strick daraus dienen.

Aber man hat alles versucht, werde ich hinten herum,

um gewisse Personen anzuschwärzen, die hier Aufklärung gefordert haben.

Ja, Christoph Franceskini, spannende Recherche, spannendes Buch.

Das Geschäft mit der Angst ist wirklich lesenswert.

Vielen Dank an Fabian für das gemeinsame Interview.

Vielen Dank an Christoph.

Danke euch beiden.

Ich danke dir.

Das war die heutige Ausgabe der Dunkelkammer

und ich hoffe einmal mehr, es hat euch gefallen.

Feedback und Informationen gerne an redaktion.ed.dunkelkammer.at.

Freue mich über konstruktive Kritik,

Hinweise werden wie stets vertraulich behandelt.

Bleibt mir gewogen, ihr hört von mir.

Copyright WDR 2021

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Der Klappentext des Buches verspricht nicht zu viel: 

Angst ist gut für das Geschäft. Wo Hilfsgelder in Strömen fließen, entsteht Goldgräberstimmung. Auch in Südtirol. Spätestens im Jänner 2023 wird der Südtiroler Masken-Skandal zum internationalen Wirtschaftskrimi. Inzwischen befassen sich sieben Staatsanwaltschaften in drei europäischen Ländern mit diesem Fall. Dieses Buch ist die faszinierende und unglaubliche Geschichte einer einjährigen journalistischen Recherche und Spurensuche, die aufdeckt, was bislang verborgen war: Wie „unverdächtige“ Politiker, Manager und öffentliche Verwalter, die sich niemandem mehr verantwortlich glaubten, die Corona-Panik in Profit verwandeln wollten. Die Protagonisten dieses handfesten und rasanten Wirtschaftskrimis haben nicht nur öffentliche Gelder verprasst, sie haben wissentlich die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel gesetzt.

Die Affäre um die Covid-Schutzmasken hatte 2020 auch in Österreich für Schlagzeilen gesorgt: Die Republik Österreich hatte damaks über das Rote Kreuz für Millionen Euro Covid-Schutzausrüstung beim Südtiroler Sportartikelkonzern Oberalp bestellen lassen, der die Ware  in China herstellen ließ, ehe sie mit einer AUA-Luftbrücke nach Österreich gebracht und weiterverteilt wurde. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass einige Chargen der Schutzmasken teils gravierende Mängel aufwiesen, dazu gab es auch zwei Gutachten. 

Doch die Gutachten blieben unter Verschluss. Die Öffentlichkeit erfuhr davon erst durch eine Enthüllung von Christoph Franceschini im Südtiroler Online-Medium Salto.

Gemeinsam mit meinem STANDARD-Kollegen Fabian Schmid habe ich Christoph Franceschini zur Entstehung des Buches und zu den politische Verwicklungen rund um das Millionengeschäft befragt. Für alle in dem Interview genannten Personen gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. 

Die Südtiroler Oberalp-Gruppe übermittelte auf Anfrage folgende Stellungnahme: 

Wir selbst hatten noch nicht die Möglichkeit, Einsicht in das Buch zu nehmen, und sehen deshalb zu diesem Zeitpunkt von einer Stellungnahme ab.

Zum Buch: 

Das Geschäft mit der Angst  - ein Südtiroler Wirtschaftskrimi / edition AROB   / ISBN 978-88-88396-32-3