Die Dunkelkammer – Der Investigativ-Podcast: #27 Die Affäre um Christian Kern, Teil 2 / Der Journalist Erich Moechel über russische Sat-Spionage in Wien

Michael Nikbakhsh Michael Nikbakhsh 7/28/23 - Episode Page - 44m - PDF Transcript

Österreich ist nicht ganz dicht. Genau genommen sind es unsere Wände, Fenster, Türen und Dächer, die nicht ganz dicht sind.

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Herzlich Willkommen in der Dunkelkammer. Mein Name ist Michael Nickbarsch. Ich bin freier Journalist und beschäftige mich mit mächtigen Menschen.

Also genauer mit der dunklen Seite der Macht.

Das ist die 27. Ausgabe der Dunkelkammer und sie ist ein Finale. Mit dieser Episode schließen wir die erste Staffel.

Im August machen wir dann Pause und im September werfen wir die Maschinen wieder an. Es wird also in jedem Fall eine zweite Staffel geben.

Bei euch Hörerinnen und Hörern der Dunkelkammer möchte ich mich sehr, sehr herzlich für mehr als 175.000 Downloads und dazu fünf Mal Platz 1 in den österreichischen Apple Podcast Shards bedanken.

Damit hatte ich zum Start vor fünf Monaten wirklich niemals gerechnet. Vielen, vielen Dank.

Ja, so machen wir uns an der Arbeit. Für die heutige Episode habe ich wieder zwei Themen vorbereitet und rein zufällig geht es in beiden Fällen um den 22. Wiener Gemeindebezirk, die Donaustadt.

Also als Ort des Geschehens. Wir wohl beide Fälle nichts miteinander zu tun haben.

Erstens der Fall Christian Kern, zweiter Teil. Ich habe mit dem Bauunternehmer S gesprochen. Der Bauunternehmer spielt eine Schlüsselrolle in einer Affäre, die mich bereits in der Dunkelkammer Ausgabe Nummer 25 beschäftigt hat.

Die Recherchen dazu habe ich auch im Standard veröffentlicht. Christian Kern und der Bauunternehmer S werden von einer Wiener Immobilienfirma namens Sveta Group des Betrugs bezichtigt.

Und zwar im Zusammenhang mit einem gescheiterten Bauvorhaben in der Esslinger Hauptstrasse im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Kern hat die Vorwürfe bereits entschieden zurückweisen lassen und das macht jetzt auch der Bauunternehmer S.

Zitat, Faktisch jede Behauptung von Sveta ist falsch. Da wurden Dinge erfunden um Herrn Kern und mich zu verleumten.

Dabei haben weder er noch ich irgendeine Schuld. Die Verantwortung für das Scheitern des Projekts liegt allein bei Sveta.

Was er mir sonst noch gesagt hat, das hört er gleich.

Und zweitens, in der Erzherzokalstraße im 22. Bezirk steht ein großer weißer Gebäudekomplex.

Und drin sind diplomatische Vertretungen der russischen Föderation untergebracht.

Und da gibt es auch einen achteckigen Turm und auf dessen Dach stehen deutlich mehr Satellitenschüsseln, als man zum Fernsehen traucht.

Aber was genau machen die dann dort? Darüber habe ich mit dem Journalisten Erich Möschl gesprochen.

Es war einmal ein Bauvorhaben.

2021 sollte der Bauunternehmer S. für die Wiener Immobilienfirma Sveta ein dreistöckiges Wohngebäude mit Wohnungen drin in Wien Essling errichten.

Da ging es um Fertigteil Module, aus denen diese Wohnungen hergestellt werden sollten.

Diese Module sollten in einem Werk in Bosnien und Herzegovina vorgefertigt werden, dann mit dem Lkw nach Wien gebracht und hier in einem Schwung aufgestellt werden.

Christian Kern hat sich damals für diese Modulbautechnologie interessiert, die Technologie des Bauunternehmers S.

Und war da als sein Geschäftspartner bei dem Projekt an Bord.

Als Auftragsumme hatte man sich 1,44 Millionen Euro ausgemacht und die Sveta Group hat davon dann auch eine Million Euro überwiesen.

Das Geld ging, so war das Vertrag nicht geregelt, über eine Firma im Umwelt von Christian Kern an den Bauunternehmer S.

Aber dann sind die Geschäftspartner in Streit geraten, das Bauprojekt platzte und die Million war weg.

Im Februar dieses Jahres hat die Sveta Group dann Kern und den Bauunternehmer wegen schweren Betrugs bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt,

weil sie eben eine Million bezahlt hatten, ohne dass sie dafür eine einzige Leistung bekommen hätten.

Das ist eine Lüge, sagt jetzt der Bauunternehmer S, den ich für den Standardintervion konnte.

Er hat sich allerdings Anonymität ausbedungen, weshalb es beim abgekürzten S bleiben muss.

S sagt, dass es dieses Sveta-Projekt nicht nur wirklich gegeben hat, das habe ihn vielmehr eineinhalb Jahre intensiv beschäftigt.

Er habe etliche Leistungen erbracht und auch Module hergestellt, aber am Ende ist es sich wirtschaftlich nicht mehr ausgegangen

und mittlerweile sehr wegen dieses Projekt ruiniert.

Geplant war, dass er für dieses Sveta Group in sechs Monaten Fertigteil Wohnmodule in seinem Werk in Bosnien herstellt,

nach Wien liefert und hier aufbaut, dass er dann deshalb nicht passiert,

weil das Sveta Group sich nicht an den, wie er sagt, engen Zahlungsplan gehalten habe.

Er hatte deshalb enorme zusätzliche Kosten, die er dann irgendwann nicht mehr einfangen konnte.

Ich lese euch jetzt die zentralen Aussagen des Bauunternehmens aus dem Interview, das ich mit ihm geführt habe, vor.

Er sagt unter anderem, ich habe Berge von Fotos, Rechnungen, E-Mails und WhatsApp Nachrichten,

die dokumentieren, was mit dem Geld das Sveta passiert ist.

Das Projekt hat es sehr wohl gegeben, meine Halle in Bosnien war eineinhalb Jahre damit blockiert.

Von der Million habe ich allein rund 250.000 Euro für den Keller-Aushub und die Bodenplatte in Essling bezahlt.

Dazu kamen Kosten für Architekten, Planer, Statiker und Bauphysiker.

Das habe ich alles extra ausgeführt und bezahlt, die Zahlungsnachweise habe ich.

Bei der Staatsanwaltschaft Wien hat es bereits ausgesagt und dort unter anderem auch zahlreiche Fotos und Rechnungen vorgelegt

und auch mir hat er umfangreiches Material zur Verfügung gestellt,

darunter auch mehr als 100 Fotos, auf denen unter anderem von der Witterung zerstörte Wohnmodule zu sehen sind.

Es sagt weiter, wir hatten einen engen Zeitplan.

Das Projekt sollte von der Vertragsunterfertigung bis zur Fertigstellung sechs Monate ausmachen.

Dafür brauchte ich zunächst das gesamte Material zur Montage in der Halle.

Um nur eines der Wohnmodule zu bauen und zu schließen, braucht es Stahl, Isolation, Glas, Elektrik, Gas, Wasser, Heizung,

alles auf einmal und nicht nach und nach.

Und weiter, wir hatten bei Vertragschluss 2020 vereinbart, das ein Drittel der Auftragsumme sofort, ein zweites nach 30 Tagen

und das dritte bei Lieferung bezahlt werden sollte.

Das Wettergruppe hat sich aber nie an den Zahlungsplan gehalten.

Ich musste erst monatelang auf Geld warten, dass da in willkürlichen Beträgen überwiesen wurde.

So kannst du nicht arbeiten.

Wenn du Material für eine Million einkaufen willst, brauchst du die Hälfte bei der Bestellung

und die zweite bei der Lieferung.

Weil das Geld nicht kam, stand zwischendurch meine Halle in Bosnien.

Ich konnte ja kein anderes Projekt annehmen.

Ich hatte dort 135 Leute und 200.000 Euro Fixkosten im Monat

und dann sind mir auch noch die Materialkosten davon gelaufen.

Am Ende ist mir das Geld ausgegangen.

Das Wetter hat meine Firma kaputt gemacht, die werden von mir noch eine Klage bekommen, sagt der Bauunternehmer.

Am Ende hat er nach eigener Darstellung rund 30% des Projektvolumens geschafft,

bevor die Partner dann eben im Streit auseinander gingen.

Bei der Staatsanwaltschaft hat er unter anderem auch ausgesagt,

dass auf dem Parkplatz des Werks in Bosnien jedenfalls 22 fixfertige Wohnmodule für das Svetterprojekt lagern.

Die sind mittlerweile allerdings völlig unbrauchbar, weil sie nur in Transportfolie eingepackt waren.

Sie sollten ja auch nicht länger gelagert werden.

Die Witterung hat sie zerstört.

Ja, also nach allem, was ich bisher zusammengetragen habe, reden wir hier von einem gescheiterten Bauvorhaben.

Wir reden von wirtschaftlichen Fehlplanungen, von Zahlungsengpässen

und von atmosphärischen Spannungen unter Geschäftspartnern.

Aber nach einem Betrugsfall liest sich das für mich nicht.

Mal schauen, was die Staatsanwaltschaft wie ihn jetzt damit macht.

Erich Möschl ist ein Kollege, den ich schon lange bewundere.

Er hat unglaubliches Fachwissen in den Bereichen Nachrichtentechnik und Verschlüsselung angehäuft

und er rollt seine Recherchen stets so akribisch aus,

dass ich mir beim Lesen von Erichs Texten oft einmal denke, verdammt,

hätte ich nur im Physikunterricht besser aufgepasst.

Für die letzte Ausgabe der ersten Staffel habe ich mir Erich Möschl ins Dunkelkammerstudio geholt

um mit ihm über seine Recherchen zum einen oder anderen Wiener Hausdach zu sprechen.

Man glaubt ja gar nicht, was Wien aus der Vogelperspektive so alles zu bieten hat.

Stichwort Spionage.

Ja, hallo noch mal in der Dunkelkammer, im Dunkelkammerstudio mir gegenüber sitzt.

Erich Möschl, lieber Erich, danke fürs Kommen.

Gerne.

Erich, ich habe dich im Intro zwar bereits kurz vorgestellt,

aber ich kann das natürlich nicht annähern so gut wie du, also sei doch so nett.

Sag uns, wer ist Erich Möschl?

Ein gewöhnlicher investigativer Journalist mit einem Schwerpunkt auf Nachrichtentechnik.

Du hast viel ein Jahr für den ORF gearbeitet,

du hast viel bei FM4 veröffentlicht und bist jetzt freier.

Ja, ich schreib mal bei Heise oder anderen Technik-Websites, das ist jetzt noch nicht ganz klar,

man will sich hier auch nicht umbringen in der Arbeit.

Ja, du hast dich im Jahresverlauf 2022 vor Arbeit nicht gescheute,

aus deiner Serie von Artikeln veröffentlicht, die uns jetzt hier und heute zusammenführt

und zwar hast du dich da ganz konkret mit einigen Hausdächern in Wien beschäftigt

und da ganz besonders mit dem Dach eines Gebäudes im 22. Jahr-Gemeindebezirk.

Es handelt sich um eine Liegenschaft der russischen Föderation in der Erzitz-Hokal-Straße.

Ja, da steht ein sehr großer, markanter, weißer Gebäudekomplex.

Man kennt ihn vom Vorbeifahren, die wenigsten waren jemals drin

und angelegt jetzt das rund um einen achte Gegenturm.

Und offiziell sind da einige russische Einrichtungen untergebracht.

Also ganz konkret die ständige Vertretung der russischen Föderation bei den Vereinten Nationen,

die ständige Vertretung bei der OSZE

und dann ist dann auch die Delegation für Militärsicherheit und Rüstungskontrolle untergebracht.

Dieser Gebäudekomplex ist nicht zu verwechseln mit der russischen Botschaft,

die ist in der Reisnerstraße im dritten Bezirk untergebracht

und dann haben wir noch ein russisches Kulturinstitut im vierten Bezirk ebenso die russische Handelsvertretung.

Erich, wir reden jetzt mal über den Turm im 22. Bezirk, also eigentlich über die Dachaufbauten auf diesem Turm.

Was hast du da entdeckt?

Auf dem ersten Blick waren es etwa 12 oder 13 Saatschüsseln, davon vier sehr große, mit Motoren ausgerüstete.

Das heißt, das ist schon professionelles Gerät, was da drauf steht.

Die großen Schüsseln haben wir an die 4 Meter Durchmesser.

Das ist mehr, als man zum Fernsehen braucht?

Ja, ich würde sagen, so 120 Zentimeter Durchmesser ist schon ein Wahnsinn, wenn man sich raufhängt für die gängigen Satelliten hier.

Aber die gängigen Satelliten werden ja dort nicht beobachtet, sondern es wird eine ganze Reihe von Satelliten beobachtet.

Und zwar natürlich nicht weniger die Fernsehprogramme, es kann schon sein, dass da irgendwo auch russisches Fernsehen reingespielt wird in den Gebäudekomplex.

Aber die Russen haben fast keine Satelliten in der Welt gegen stehen.

Das sind drei oder vier.

Allein auf dem Dach, dieses achteckigen Turm, stehen zwölf und auf dem Gebäude weit da vorne haben wir noch fünf gefunden.

Die sind alle so in der Größe, die Größen sind vier Meter im Durchmesser mit Motoren ausgerüstet und werden auch häufig bewegt.

Man sieht das auf dem Plan der Wiener MA41, die macht ja regelmäßig Dachaufnahmen von ganz Wien.

Und dann sieht man ganz einfach, dass da einige Schüsseln eine andere Position anvisieren oben.

Ja, was passiert dort? Man muss sich das so vorstellen.

Die geostationären Satelliten, die auch zum Fernsehen benutzt werden, die stehen alle auf der Höhe des Equators

und alle sind in ungefähr 35 bis 36 Kilometer Höhe, weil nur dann schauen sie aus, als würden sie stehen.

Die fliegen natürlich auch im Kreis, aber eben so eben genauso schnell wie die Erde.

Und aus diesem Grund kann man sie überhaupt benutzen, weil sonst müsste man die Satelliten ja ständig mit einer Schüssel mit einem Motor verfolgen.

Also das ist der Geig dabei. Und diese Satelliten haben sogenannte Transponder.

Transponder sind irgendwie, wenn man es vielleicht vergleicht mit IT-Equipment, dass sich die Leute ein bisschen was vorstellen können,

Transponder sind ein bisschen dümmer als ein Switch und das will schon was heißen, weil als Switches können nicht viel, sondern nur Verkehr von A nach dort hin kopieren.

In Wesentlichen machen die Transponder dasselbe.

Das heißt, in einem konkreten Fall kann man sich Satelliten-Internet dort mieten.

Man kriegt so eine kleine Schüssel, man kriegt ein sogenanntes VSA-Terminal, das ist ein Laptop mit einem Modem dazu,

dass halt die Leistung bringt, dass man durch die Schüssel dem Satelliten antworten kann, weil Internet ist ja immer zwei-weg Datenverkehr.

Naja und alle Militärs dieser Welt haben ihre Vollbeckkanäle darauf, irgendeinem der zivilen Satelliten meistens offen, weil es nur sehr wenig militärische Satelliten gibt.

Es gibt nicht wahnsinnig viele militärische Kommunikationssatelliten, das sind meistens Erdbeobachtungssatelliten.

Und dort ist eben ein einen Tag vor Ausbruch des Krieges ein ernstzunehmender militärischer Vorfall basiert,

der unter Garantie mit dieser Wiener Station in Zusammenhang steht.

Es gibt einen relativ neuen Satelliten, der heißt KA-Sat.

Der unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass er nicht hoffenweise Fernsehkanäle überträgt und halt auch ein paar Datenkanäle,

sondern prinzipiell eigentlich nur Daten.

Und er wird auch benutzt von TV-Anstalten zum Überspielen von Beiträgen von Korrespondenten zum Beispiel.

Die müssen ja auch irgendwie in den Studio kommen.

Naja und die Russen haben dann entdeckt, dass die ukrainische Armee mindestens einen Channel bei KA-Sat operativ einsetzt.

Also den benutzen sie und wofür benutzen sie ihn, dass man an der Front Datenverkehr haben kann.

Wie kommen den Daten von der Front in die nächste Kommandozentrale?

Da geht es nicht so, dass man sich ein Internet einschlusst an der Front und sagt so, da übertragen wir jetzt die Daten.

Also mussten sie Satelliten nehmen.

Und das ist international aufgefallen.

Die Russen haben nämlich, und es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass sie das waren, haben das nicht nur das rausgekriegt,

sondern sie haben auch die Firma, die die FASAT-Termine jetzt herstellt, auspioniert.

Das muss schon ziemlich lange vor Ausbruch des Krieges gewesen sein.

Und haben dann entschieden am Tag vor der Invasion in der Ukraine, haben sie entschieden, wir legen jetzt diesen Fall bei Kanal der ukrainischen Armee.

Flach.

Was haben sie gemacht?

Mit Schadsoftware können sie ja gut umgehen.

Sie haben ein absichtlich kaputt gemachtes Software Update produziert selbst und haben das als Over the Air Update.

Das kannst du dich nicht erwähren, wenn du so ein Terminal hast und es kommt ein Over the Air Update daher, dann wird das installiert und fertig.

Dieses Over the Air Update hat leider sämtliche FASAT-Terminals der ukrainischen Armee lahmgelegt.

Die waren plötzlich ohne Kommunikation, eine Katastrophe natürlich.

Das hat mit dazu beigetragen, dass die Russen in den Erde, die russische Armee in den ersten Tagen so schnell vorangekommen ist,

weil die Ukrainer am Anfang desorganisiert waren.

Sie konnten, der Krieg ist heutzutage vernetzt vom Form bis hinten.

Wenn da die Informationsflüsse nicht stimmen, dann werden keine Gegenaktionen eingeleitet.

Es ist Europa drauf gekommen, dass da was passiert ist, weil die Windparks in der Nordsee plötzlich nicht mehr steuerbar waren.

Die waren konnten bei der selten FASAT, wie man die auch KASAT benutzt hat.

Und die haben natürlich auch dieses vergiftete Over the Air Software Update bekommen.

Und Batsch waren die Windparks in der Nordsee nicht mehr steuerbar.

Das hat zwei, drei Tage für ziemliche Aufregung gesorgt, weil die nichts produziert haben.

Die Stromproduktion ist total zusammengebrochen.

Und wenn man die Strominfektur der Stromnetze ein bisschen kennt, das ist immer das gefährlichste.

Wehe, da fangen die Domino-Steine in einem Stromnetz zu fallen an, dann wirst du Schwierigkeiten haben,

wenn das eine Domino-Lawine wird, das aufzuhalten.

Das kann man über so eine Station auslösen, einen solchen Fall.

Also ich fasse das mal zusammen. Die Russen haben nach deinen Recherchen versucht,

ganz grundsätzlich militärische Kommunikation über civile Fernsehsatelliten abzugreifen

und haben zumindest in einem Fall eine solche auch sabotiert, auch unter den Kaufnahme,

dass zum Beispiel ein Windpark ausfällt.

Ja, sicher.

Eine Rolle von Wien und da zurück zum achteckigen Turm.

Es gab ja wohl auch große Spionagestationen in Belgien und Holland.

Ich würde mal sagen, diese großen Spionagestationen in Belgien und Holland waren ungefähr beide zusammen,

ungefähr halb so groß wie der Komplex in Wien 22.

Das ist hier das Zentrum von ganz Europa.

Und Wien 22 mit seinen, also ich würde so tippen, auch mit all den kleineren Schüsseln.

Für KA-Saat genügt übrigens ein 90 Zentimeter Schüsseln.

Der arbeitet auf höheren Satelliten von Kupendern und da kommst du auch mit einer kleinen Antenne

sogar besser zurecht eigentlich.

Also einer kleineren und nicht mit so einem überdimensionierten Gerät.

In Belgien und in Holland sind maximal sechs Disches auf einer Botschaft, auf der Botschaft selbst.

Das sind ungefähr so viele, wie in Wien auf der Botschaft im 10.30 stehen.

Dort stehen nämlich auch noch Schüsseln drauf.

Auch drei, vier, fünf Stück, ich habe es jetzt noch nicht genau gezählt.

Am Brahmsplatz im Viertel, am Kulturinstitut, ist eine riesenschwenkbare Schüssel drauf,

oben von der Straße sogar zu sehen, sind noch drei, vier mehr dort.

Und auch in einem Wohnkomplex, am Türkenscheinspark, wo russische Diplomaten wohnen,

wurden unübliche Zahlen von Satellitenschüsseln auf dem Dach gesehen.

Du hast soweit das Gebäude im 22. Betriff auch alte Satellitenbilder ausgewertet und das festgestellt,

dass die Anzahl der Schüsseln deutlich zugenommen hat im Laufe der Jahre. Stimmt das?

Es hat einen Riesenschub 2014 gegeben.

Das war das Jahr, in dem Russland das erste Mal in der Ukraine engagiert ist.

Und ab 2014 sind die rasant gewachsen, da waren vielleicht fünf, sechs oben vorher.

Und jetzt sind auf dem Hauptgebäude zwölf und auf den Nebengebäuden waren nur mal sechs.

Was tun die da damit?

Das heißt, die Station, also der Stationskomplex, muss man sagen, in Wien,

ist natürlich untereinander vernetzt.

Es gibt bei all diesen Stationen vom Echelon-Typ, ich weiß nicht, ob das jetzt denn zuhört haben, was sagt,

Echelon ist das amerikanische System, das Anfang der 90er-Jahre aufgeflogen ist,

ein Großteil noch im Analogbereich arbeiten, das System, das halt alle Faxe und Telexe

von den Satellitenkanälen abgezogen hat.

Es sind diese Stationen alle vernetzt untereinander, sonst macht das überhaupt keinen Sinn.

Ein paar Satelliten lokal abzugreifen, das bringt viel zu wenig Intelligenz und viel zu wenig Material.

Du musst über mehrere Stationen verfügen, das heißt, ebenso wie die geostationären Satelliten,

um den Equator stehen.

So stehen auch die Stationen weiter nördlich aufgefädelt nebeneinander,

dass sie eben schön direkt auf Satelliten stehen.

Die Satelliten-Signale haben null Probleme in dem Moment, wo sie draußen sind aus der Atmosphäre.

Da gehen die ewig weit, aber das Problem sind die letzten 30 Kilometer zum Boden hin,

dort wo Feuchtigkeit in der Luft ist, dort wo Staub in der Luft ist,

wo die Luftmoleküle sehr dicht gepackt sind, dort wird das Signal halt gedämpft.

Das heißt, wir sind ungefähr auf dem 19. Längengrad in Wien,

wo steht da beliebt aus der Satelliten Österreich Astra auf 19,3 Grad Ost.

Wir sind auf 19,4 Grad Ost.

Also die Schüsse schauen bei uns auf dem Astra und zum Beispiel straight frontal,

einfach grad aus nach Süden durch dieser.

Das heißt, die problematischen Kilometer durch die Atmosphäre sind relativ kurz,

weil du grad ausrauf schaust.

Wenn du auf einen Satelliten weit im Osten schauen willst,

dann musst du den sehr flach anschauen und der steht dann schon hart,

nur mehr hart über der Erdgrümung.

Das heißt, da brauchst du große Schüsse und für so etwas,

weil die Größe verstärkt das empfangene Signal.

So kann man das ungefähr sagen.

Sie verstärkt auch das gesendete Signal.

Unglaublich.

Also es sind mithin die leistungsfähigsten Antennen, die es überhaupt gibt.

Dieses Wien ist nicht nur ein Standort kostbar,

weil Österreich ganz grundsätzlich immer schon freundlich zu Spionen war

sondern auch die Geografischlage das begünstigt.

Russland hat sonst keine Stationen auf dem Bretengrad.

Zur Russland-Freundlichkeit des offiziellen Österreichs kommen,

wenn auch, aber wir hacken kurz noch ein Stichwort Amerikaner.

Nun gibt es ja im 22. Bezug auf der Donauplatte an der Wargramma Straße

einen Turm, den sogenannten ICT Tower.

Der steht in ungefähr vier Kilometer Luftlinie vom Gebäude der Russischen Federation.

Und da haben sich, glaube ich, in einer der obersten Stockwerke die Amerikaner eingemietet.

Die haben ihrerseits einen Dachaufbau dort. Erklär doch mal, was da los ist.

Ja, die Amerikaner haben auf allen ihren Botschaftsgebäuden zwar keine Schüsseln,

das muss ich noch dazusagen. Russland ist der einzige Staat,

der auf seinen Botschaften so viele Schüsseln hat. Es gibt keinen anderen.

Die Amerikaner haben überhaupt keine.

Was haben die?

Gasfaser.

Soll mich das jetzt beruhigen?

Sie spionieren von der Königswarte auf die Satelliten und nichts von ihrer Botschaft aus.

Beruhigt mich jetzt nicht?

Nein, aber da immerhin hat der Österreich noch irgendwas mitzuregen

und sie kriegen auch Daten, die unseren sind ja arm.

Ach so ist das gemeint. Also wir haben zumindest ein bisschen was davon.

Wir haben zumindest ein bisschen was davon, was da wirkliche Benefit ist.

Das traue ich mich nicht wirklich zu sagen.

Aber sie bilden sich halt ein. Sie haben Benefit davon

und sie können im großen Datenhandelsgeschäft.

Das ist alles ein Quid pro Quo.

Pro Quo. Was hast du für Daten? Was habe ich für Daten?

Gebt, dann wird er gegeben.

Die Russen machen das Rogue, also auf eigene Faust

und eben so, dass man es nicht angreifen kann.

Die Amerikaner haben sowohl auf der Botschaft in 1030,

dort auf dem ICT da steht, auf dem Park so ein kleines Hütchen,

das schaut so aus wie wenn vielleicht Besen drinnen wären

oder Fenster, Putzzeug oder sowas.

Es ist aber lauter Elektronik drinnen.

Das habe ich in den Snowden-Dokumenten übrigens die Beschreibung gefunden.

Das System heißt Einstein, Castanet.

Und es sind relativ kleine Schüsseln, die aber nicht in den Himmel schauen,

sondern die schauen auf Ziele am Boden.

Und zwar zumindest ein Teil davon, was da drinnen ist.

Es ist voll geräumt mit Elektronik, diese kleinen Hütchen.

Und man sieht auch, dass sie Luft einlässe und Luft auslässe haben.

Also sie sind klimatisiert auch.

Also es könnte sein, dass das einige Bau im 22. Bezirk

oder Amerikaner sitzen, das Gebäude im 22. Bezirk

und die Russen sitzen beobachtet.

Und die Schantänen direkt aufs Dach, einem Besen,

weil da aus Sicht so etwas gibt es überhaupt nicht.

Und die Amerikaner sitzen in einem, haben ihre Antennen

in diesem Hütchen drinnen.

Und da muss man noch dazu sagen, das Hütchen besteht nicht aus Metall.

Das besteht aus Holz und aus Gasfasermaten,

so als Sicht und Schutz gegen die Umwelteinflüsse.

Und da schaust du natürlich durch mit einer Schüssel.

Wenn das aus Bleches ist, gar nix.

Und dieses Hütchen schaut genau auf das Dach

von der russischen Botschaft.

Und wenn die da drinnen, was die da drinnen haben,

denen entgeht gar nix, was die Russen machen.

Die sehen das, die sehen das.

Z.B. Spionage-Detikate auf österreichischen Boden

ist rechtlich insgesamt recht problemlos machbar.

Solang sich diese Spionage nicht gegen Österreich selbst richtet.

Also wenn sich Staaten auf österreichischem Boden gegenseitig ausspionieren,

dann schaut man halt zu.

Ja, das ist offenbar die Regel.

Und das ist auch der Grund,

warum der Gegenbesitz noch nix unternommen wurde.

Es gibt Initiativen, ich glaube vonseiten der Nios zuletzt,

der gesetzliche Hürden zu schaffen,

aber soweit ich das überblicke, ist da überhaupt nichts im Busch.

Aber was man natürlich machen kann,

ist der Personal, wenn es verdächtig wird,

ausweisen, diplomatisches Personal ausweisen.

Ich habe für diese Recherche im Ausmesserium nachgefragt,

wie sich denn der Personalstand von diplomatischem Personal,

also in Österreich akkreditierten Personal entwickelt hat

und damit insbesondere mit Fokus auf Nachrichtentechniker,

bzw. IT-Techniker,

möchte vorausschicken,

dass er in Belgien und Holland

ganz gezielt nachrichtentechnisches Personal ausgewiesen wurde.

Ja, die Stationen sind dysfunktional.

Die Russen haben alle Elektronik von den Schüsseln abmontiert,

und zwar, dass man nicht nachvollziehen kann,

auf welchen Frequenzen sie unterwegs waren,

und verstehst du, was ich meine?

Man sieht es in Warschau, es gibt Fotos aus Warschau,

da haben sie auch so eine Station aufgedeckt.

Die Polen haben die vollkommen flachgelegen,

indem sie konsequent alle rausgeschmützen haben.

Ich glaube, aus Belgien und aus Holland

haben sie allein über 50 ausgewiesen.

Und die hatten nur eine Botschaft dort.

Ja gut, also meine Anfrage beim Ausministerium,

wie viele denn da nun ausgewiesen wurden

und welcher Art des Personals diese zuzurechnen waren,

kam als Antwort.

Ich lese das jetzt einfach vor.

Seit Beginn des illegalen unprovozierten

und ungerechtfertigen russischen Angriffskriegs

wurden sieben russische Diplomatinnen und Diplomaten

und ein Mitglied des verwaltungs- und technischen Personals

aus Österreich ausgewiesen.

Für diese ausgewiesenen wurden keine Nachfolger

oder Nachfolgerinnen notifiziert.

Sie wurden also nicht durch neues Personal ersetzt.

Das bedeutet also, sieben Leute aus dem diplomatischen Stab

und eine Person des sogenannten verwaltungs- und technischen Personals.

Verwaltung und technisches Personal ist ein Sammelbegriff.

Das Ausministerium schreibt weiter,

dass man zwischen Nachrichten oder IT-Technikern

nicht unterscheiden könne.

Das sei keine Kategorie nach der Wiener Diplomatenrechtskonvention.

Die kennt nur die Kategorie des verwaltungs- und technischen Personals

und das kann eine Menge von Berufen umfassen.

Einschließlich portiere Haus-Techniker, Gärtner, Kfz-Lenkabitter,

das ist alles gegendered, Reinigungspersonal, Küchenpersonal,

Kindergärtnerinnen und Kindergärtner.

Das kann auch noch alles sein.

Aus dieser großen, großen möglichen Gruppe wurde eben eine Person ausgewiesen.

Und dann hatte ich noch die Frage,

wie viel denn jetzt insgesamt für die Russen in Österreich akkreditiert sind?

Und wenn man da jetzt alles zusammenzählt,

was das Außenministerium mir geschickt hat,

Österreich ist mehr akkreditiertes russisches Personal als vor dem Krieg.

Sie schreiben zwar, man darf das jetzt nicht eins zu eins gleich vergleichen,

weil ja diese Jobs sowieso zeitlich berichtet vergeben werden,

aber dennoch, wir haben jetzt 270 Leute akkreditiert und vor dem Krieg waren es 260.

Das ist ein Rekord, glaube ich, das würde ich als europäischen Rekord bezeichnen,

weil in jedem anderen Staat haben sie, man müsste einen Null dranhängen,

so viele Leute ausgewiesen, 50, 60, 70, um sicher zu gehen.

Das garantiert, dass technische Personal dabei ist,

dass die Radiotechnik macht, also dass die Schüsseln betreut,

dass die, man muss sich vorstellen, die Schüsseln stehen ja nicht allein da,

dahinter hängt eine riesige Elektronik, die erstens zur Steuerung der Schüssel,

zweitens zum Signal abgreifen, drittens zur Signalverarbeitung.

Da bist du noch nicht einmal in einem Computernetzwerk, wenn ich das so aufzähle.

Du musst die ganzen Datensträume dann auswerten können,

das geht dann schon in einem Computernetzwerk.

Das heißt, da ist ein riesentechnischer Apparat, ein unsichtbarer dahinter,

der diese Daten zum Teil live verarbeitet

und hinter diesem technischen Overkill an Geräten

sitzen noch Auswärter.

Das heißt, das sind die Leute, die sagen, das sind interessante Dinge,

die zeichnen wir auf und das wird weiter geschickt und so weiter.

Ich kann das natürlich jetzt so vom Ferne nicht sagen, wie viel da passiert im 22. selbst,

aber es schaut ganz danach aus, als wäre in diesem riesen Komplex im 22. Bezirk

ein gewaltiges Rechenzentrum untergebracht,

das dann die eigentliche Computingarbeit liefert für die gesamten Außenstellen, die da sind.

Wenn man das alles zusammenzählt, dann sind das weit über 30 Schüsseln.

Das ist so viel wie in fünf anderen Ländern zusammen.

Das Außenministerium hat auch detailliert, wie es um das Verwaltung

zum technische Personal bestellt ist, beziehungsweise war vor dem Krieg.

Da gab es einen Rückgang von 131 auf über 120 Personen, wie gesagt.

Das kann auch Kindergartenpersonal sein, das müssen nicht notwendigerweise

alle Nachrichtentechniker sein, lassen wir das mal einfach so stehen.

Du warst mit der Information beim österreichischen Staatsschutz,

du warst bei der DSN, wie es jetzt heißt.

Erzähl doch mal, was du dort erlebt hast.

Das war irgendwie sehr ungewohnt für Sie und auch für mich,

weil ich normalerweise solche Kontakte ablehne.

Nur in dem Fall haben Sie mich gebeten, ich habe mich um ein Briefing gebeten.

Entschuldige, dass ich das jetzt richtig verstehe.

Die DSN, also der österreichische Nachrichtendienst,

hat dich gebeten, Sie zu briefing, was die Russen so in Österreich treiben könnten.

Ja, weil Sie, das hat mir der Oma H. Jove Pircher ganz offen erklärt,

weil Sie im Aufbau sind und weil Sie noch keine Spezialisten

für Signalsintelligence, wie man diese Art von Spionage nennt,

einfach gehabt haben, die gibt es auch nicht so viel.

Die kannst du nicht einfach irgendwo einkaufen.

Das sind weniger als bestimmte, hochgesuchte IT-Spezialisten.

Du hast dich aber nicht anwärmen lassen.

Nein, nein, nein.

Ich habe doch selbstverständlich darauf beharrt,

dass das Ganze erstens einmal einmalig ist, vorläufig,

zweitens free of charge von meiner Seite.

Ich nehme natürlich, das wäre für mich völlig undenkbar,

von denen irgend ein Honorator für zu nehmen.

Das hat mich zwar zeitgekostet.

Dann habe ich ein bisschen mit mir schon gerungen

und habe mir gedacht, so ist das jetzt machen.

Das hast du bis jetzt noch nie gemacht.

Doch einmal bei der Amerikaner habe ich schon gewacht.

Da habe ich mich auch gefragt.

Das Problem ist, diese Zuständigkeiten fallen bei uns alle

und das Militär.

Und das Militär rett mit der Polizei nix.

Das heißt, die können es gar nicht erfuhren.

Die einzigen, die sie auskennen, ist das jahres Nachrichtenamt.

Wie gut weiß ich auch nicht.

Aber die kennen sich sicher einigermaßen gut aus.

Also die haben deine Beratung nicht gebraucht?

Die nicht. Nein, nein.

Die wollten mich da auf den vorher.

Da war ich ganz auf Leiber mit denen.

Aber nachher nicht mehr so.

Jetzt lägt es natürlich nahe,

dass die DSN sich beim HNA Informationen holt,

aber die bekommen sie nicht.

Ja, offenbar nicht,

weil sonst hätten sie ja nicht von mir die Information wollen.

Dann habe ich gesagt, naja,

man ist ja auch irgendwie Verfassungspatriot,

wenn schon kein anderer.

Sondern Verfassungspatriotismus geht rein.

Also kann man die auch informieren,

weil es ist ein Krieg.

Wir haben ihn nicht angefangen.

Wir haben keine Rolle dabei.

Aber wir sind irgendwie,

da verwurscht hat in diesem Krieg durch,

sagen wir, eine völlig Hirntote Politik,

die in den letzten Jahren betrieben worden ist.

Und da kurz ist das noch abgegangen

in die absurdesten Richtungen.

Jede Abhängigkeit, jede mögliche Abhängigkeit

wurde noch genug gesteigert.

Und unter den Beamten,

die da dieses möglich gemacht haben,

diesen Unsinn,

arbeiten die natürlich die Herren,

die das operativ verfolgen sollten

und beide Hände am Rücken gebunden haben dabei.

Ich habe ihnen gesagt, was ich weiß,

ich habe ihnen gesagt, was da vermutlich

ziemlich sicher basiert,

weil Pimal Daumen kannst du sagen, was sie machen.

Ich habe denen die hochauflösenden Fotos gegeben.

Die haben gesagt, sie brauchen was,

das sie es vorlegen können.

Wem?

Das haben sie nicht so genau gesagt,

der Politik.

Das ist alles von oben runter

abgewirkt worden,

was die machen wollten,

solange wir noch Klaus aus Russland kriegen.

Und das kriegen wir noch eine Zeit.

Die Verträge laufen bis 2030?

Länger 40.

Sie laufen bis 2040.

Sie wurden vorzeitig verlängert bis 2040.

Der Nachteil von dem Ganzen ist,

dass Österreich in den Augen

aller anderen europäischen Staaten

als Kollaborateurstaaten dasteht.

In internationalen Medien wurden ja Diplomaten titiert.

Die haben dann gesagt,

Österreich ist so etwas wie ein Flugzeugträger

für russische Spionagen.

Ja, und genau da geht mir das Geimpfte auf.

Ich bin nämlich auch aus Österreich.

Und ich habe mit dem Dreck nichts zu tun.

Und plötzlich stehen wir alle da

als Unterstützer eines brutalen Faschisten.

Das ist ja ein Brutin.

Das geht jetzt aber nicht.

Aber fahr ins Ausland

und werde gefragt, wo du her bist.

Dann siehst du es schon an der Reaktion

von eben bestimmten Leuten natürlich.

Das ist ein großes Thema im Ausland.

Bei uns im Himmland, über was wird gerade diskutiert,

die Verschnitzeln.

Ich meine, sind die alle noch zu retten?

Siehst du, ich wollte schon die längste Zeit

einmal über die österreichische Freundschaftsgesellschaft machen.

Das muss ich mal nachholen bei Gelegenheit.

Ja, da wirst du auch, glaube ich,

es bei Ölertreffen und ÖVP-Bund gemischt.

Bund gemischt, ja, absolut.

Es war ein Anziehungspunkt für Politikerinnen

und Politiker aller Kulörs,

weil man da so schön netzwerken könne.

Das haben wir jetzt davon.

Jetzt haben wir eine österreichische, russische Freundschaftsgesellschaft

und eine politische Partei,

die eine Zeit lang sogar politischer Verbündeter

der Putinpartei war.

Also, ich kann nur sagen, mir reicht das.

Ich brauche das nicht

und das war auch der Grund, warum ich zu den DSNs

über abgegangen bin und mit ihnen geredet habe,

normalerweise, man redet nicht mit Cubs.

Man soll es dann nicht tun, wenn man noch was vorhat,

weil die haben auch was vor

und die haben eben andere Pläne als ein Journalist.

Gut, jetzt wirst du das öffentlich gemacht hast.

Bist du auf der sicheren Seite?

Ja, ich habe da überhaupt keine großen Probleme,

weil ich doch einigermaßen

für vergangenen Tagen bekannt bin,

die gar nicht in diese Richtung gehen.

Ja, lieber Erich,

möglicherweise stellt sich in ein paar Jahren raus,

all diese Statiliten schüsseln auf dem Dachwand

tatsächlich nur zum Fernsehen?

Ja, das würden sich welche in Österreich schon wünschen,

weil hier neigt man ja dazu, Probleme wegzuhaluzinieren.

Lieber Erich, danke für das Gespräch.

Aber sehr gerne.

Das war die heutige Ausgabe der Dunkelkammer.

Ich hoffe einmal mehr, es hat euch gefallen.

Zögert nicht, mir konstruktives Feedback zu schicken,

mich zu bewerten.

Nachrichten bitte an redaktion.at.

Danke fürs Zuhören. Bleibt mir gewogen, ihr hört von mir.

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I. Die Affäre um Christian Kern

Der frühere SPÖ-Bundeskanzler und nunmehrige Manager wird zusammen mit dem Bauunternehmer S: bezichtigt, die Wiener Immobilienfirma Sveta Group in betrügerischer Absicht um rund eine Million Euro geschädigt zu haben – dies in Zusammenhang mit einem gescheiterten Bauvorhaben in Wien. Kern bestreitet die Vorwürfe vehement, und dem folgt jetzt auch Bauunternehmer S., den ich für den STANDARD interviewt habe. S. sagt: „Faktisch jede Behauptung von Sveta ist falsch. Da wurden Dinge erfunden, um Herrn Kern und mich zu verleumden. Dabei haben weder er noch ich irgendeine Schuld. Die Verantwortung für das Scheitern des Projekts liegt allein bei Sveta.“

Was S. sonst noch zu sagen hatte, daraus zitiere ich im ersten Beitrag. 

II. Spion vs. Spion.

Im 22. Wiener Gemeindebezirk steht ein großer weißer Gebäudekomplex – dort sind diplomatische Vertretungen der Russischen Föderation untergebracht. Da gibt es auch einen achteckigen Turm und auf dessen Dach stehen deutlich mehr Satelliten-Schüsseln, als es zum Fernsehen braucht. Was machen die dort? Darüber habe ich mit dem Investigativ-Journalisten und Nachrichtentechnik-Experten Erich Moechel gesprochen.

 

er spielt eine Schlüsselrolle in einer Affäre, die mich bereits in der Dunkelkammer Ausgabe Nummer 25 beschäftigt hat 

 

– die Recherchen dazu habe ich auch im Standard veröffentlicht. 

 

Ja, Christian Kern und der Bauunternehmer S. werden von einer Wiener Immobilienfirma namens Sveta Group des Betrugs bezichtigt. 

 

Und zwar im Zusammenhang mit einem gescheiterten Bauvorhaben in der Eßlinger Hauptstraße im 22. Bezirk.

 

Kern hat die Vorwürfe bereits entschieden zurückweisen lassen, ja und das macht jetzt auch der Bauunternehmer S.. Zitat: „Faktisch jede Behauptung von Sveta ist falsch. Da wurden Dinge erfunden, um Herrn Kern und mich zu verleumden. Dabei haben weder er noch ich irgendeine Schuld. Die Verantwortung für das Scheitern des Projekts liegt allein bei Sveta.“